KEEP OF KALESSIN - Epistemology
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2015
Mehr über Keep Of Kalessin
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Plastic Head (Soulfood)
- Release:
- 20.02.2015
- Cosmic Revelation (Intro)
- The Spiritual Relief
- Dark Divinity
- The Grand Design
- Necropolis
- Universal Core
- Introspection
- Epistemology
Efrischend anders norwegisch.
Den Norwegern von KEEP OF KALESSIN gelang trotz ihrer Gründung Mitte der 90er nie der Sprung in die vordersten Reihe des norwegischen Black Metals. Nicht satanisch genug, zu kommerziell etc. lauten die gängigen Vorurteile. Wer diese Klischees weiter füttern mag, liest bitte nicht weiter. Wir beschäftigen uns jetzt nämlich mit "Epistemology", dem neuen Album der Trondheimer. Nach dem zügig hintereinander gezündeten Dreierpack "Armada", "Kolossus" und "Reptilian" hat es "Epistemology" natürlich nicht leicht, die Erwartungen zu erfüllen. Andererseits warten wir beinahe seit fünf Jahren auf neues Material der Truppe, ein Schnellschuss muss also niemand befürchten.
Platte angemacht, Intro überstanden und schon ereilt den Hörer das Inferno aus schwarzmetallischer Raserei, technisch-tödlicher Präzision und nordischer Atmosphäre. 'The Spiritual Relief' tritt Arsch wie ein BEHEMOTH-Hit, verbreitet die gleiche Stimmung wie DIMMU BORGIR zu "Puritanical Euphoric Misanthropia"-Hochzeiten und knüpft qualitätstechnisch ganz nahe an den letzten Outputs der Band an. Mit epischen Chören ausgestattet, möchte ich schon meine Quorthon-Gedenkkerze anzünden, doch in Nödtveidt-Flaggen eingehüllt, kann ich sie so schnell nicht finden. Macht aber nichts, denn im thrashigen Stechschritt prügelt sich das Dreiergespann weiter durch großartige Tracks wie 'The Grand Design' oder 'Necropolis'.
Um einen qualitativen Unterschied zum letzten Album auszumachen, muss man also schon mit der Lupe suchen. Da die Scheibe aber stetig wächst, wird sich der 52-Minüter auf Dauer ohne Zweifel gleich neben "Reptilian" einpendeln. Das geniale Moment von "Kolossus" streift man zwar hin und wieder, hier muss man dann tatsächlich die Extraklasse des 2008er Werks anerkennen und sich freuen, dass "Epistemology" weiter über dem Genre-Durchschnitt rangiert. Ob man nach dem Labelwechsel von Nuclear Blast zu Plastic Head aber tatsächlich in BEHEMOTH-ähnliche Sphären vorzudringen vermag, steht in den Sternen. Die Konsistenz und das Können dazu hat die Band allemal. "Epistemology" beweist dies aufs Neue.
Anspieltipps: Universal Core, The Spiritual Relief, Dark Divinity
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher