KEHLVIN & RORCAL - Ascension
Mehr über Kehlvin & Rorcal
- Genre:
- Sludge/Post-Core
- Label:
- Division/Sigma
- Release:
- 28.03.2008
- Ascension
Die beiden aus der Westschweiz stammenden Bands KEHLVIN und RORCAL haben sich im Mai des letzten Jahres im Studio Mecanique in La Chaux-De-Fonds eingefunden, um "Ascension" aufzunehmen. An sich ist es ja längst kein besonderes Unterfangen mehr, dass zwei (oder gar mehr) Formationen auf einem Tonträger zu vernehmen sind, doch hier haben wir es in der Tat mit etwas Außergewöhnlichem zu tun.
Die insgesamt zehn involvierten Musiker haben zusammen das knapp halbstündige Epos 'Ascension' eingespielt, und das nachvollziehbar in trauter Eintracht. Soll heißen: Die beiden Bands haben miteinander diesen fiesen Bastard entstehen lassen. Was die Musik betrifft, decken die Künstler von zähflüssigem Lava-Sludge bis hin zu Post-Core ein sehr breites Spektrum ab, dessen Ergebnis innerhalb von nur vier Tagen Veröffentlichungsreife erlangte.
Man merkt dem Stück aber zu keiner Sekunde an, dass hier ein nicht wirklich eingespieltes Team agiert, sondern wird im Laufe der Spielzeit förmlich immer weiter in die Sphären der Schweizer hineingezogen, die offenbar in erster Linie darauf erpicht sind, den Zuhörer zu verstören. Konventionelle Strukturen lassen die Herrschaften nur zu Beginn vernehmen, in weiterer Folge aber ebenso vermissen wie auch einen Text. Viel eher reißen die Bands den Zuhörer aus seiner Realität heraus und ziehen diesen hinein eine bizarre, lediglich durch vereinzelte Schreie vokalisierte Klangwelt.
Verstörend, befremdlich, aber von unglaublicher Intensität, so lässt sich diese halbstündige "Exkursion" beschreiben, die den Zuhörer schweißgebadet und heilfroh, diese überstanden zu haben, zurücklässt. Allerdings besteht akute Gefahr, der Versuchung, sich bereits unmittelbar nach dem Ende erneut zu diesem Trip hinreißen zu lassen, nachzugeben.
Tipp: Kopfhörer und völlige Dunkelheit werden schwerstens empfohlen, da die Wirkung von "Ascension" dadurch ungemein intensiviert wird.
- Redakteur:
- Walter Scheurer