KEIFER, TOM - The Way Life Goes
Mehr über Keifer, Tom
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Warner Music
- Release:
- 17.05.2013
- Solid Ground
- A Different Light
- It's Not Enough
- Cold Day In Hell
- Thick And Thin
- Ask Me Yesterday
- Fools Paradise
- The Flower Song
- Mood Elevator
- Welcome To My Mind
- You Showed Me
- Ain't That A Bitch
- The Way Life Goes
- Babylon
Auf den Olymp, gefallen und wieder aufgestanden!
Über diesen Musiker ließe sich eine Menge Historie schreiben. Doch sollte jemand nicht wissen, um wen es sich bei Keifer handelt, kurz vorweg: Man sollte ihn kennen als Frontmann der Hard-Rock-Legende CINDERELLA, mit der er in den Achtzigern große Erfolge feierte. Dann jedoch bekam er gesundheitliche Probleme, verlor seine Stimme, musste erneut lernen zu singen und schafft es jetzt, mit "The Way Life Goes" sein erstes Solo-Album zu veröffentlichen. Eine Geschichte vom Aufstieg, von Sturz und Unglück und von Stehvermögen.
Wenn man diese Geschichte kennt, hört man unwillkürlich zuerst auf Keifers Stimme. Und ganz besonders an dieser Front ist Entwarnung angesagt. Natürlich hat er mit CINDERELLA diverse Konzerte gespielt seit seinen langwierigen Operationen, aber dass er so rund, kraftvoll und angenehm singt, ist bestimmt nicht selbstverständlich. Dafür aber umso notwendiger, denn Keifer hat es sich offensichtlich zum Ziel gesetzt, den schon seichten CINDERELLA-Sound in Richtung Songwriter-Rock zu erweitern. Slide-Guitar, Lagerfeuerromatik und Mundharmonika inklusive. Und so etwas steht und fällt mit der Stimme des Performers.
Viele der Songs klingen, als wäre der beste Platz dafür eine kleine Bar mit niedriger Bühne, ein Barhocker und eine Konzertgitarre. Dazu Tom Keifer und ein halbvolles Bierglas. An anderen Stellen dagegen lockert er das Ganze mit knackigen Rockern auf, wenn auch recht selten, sodass die knalligeren Tracks manchmal etwas deplatziert wirken. Ein Beispiel ist das stark an AEROSMITH erinnernde 'Mood Elevator' nach 'The Flower Song'.
Mit 14 durch die Bank recht kurzen Songs gäbe es genug Gelegenheit für den Sänger, Gitarristen und Songwriter, ein wenig zu experimentieren, aber das lässt Keifer in diesem Fall zumeist außen vor. Er bewegt sich innerhalb des zu erwartenden Rahmens, was man ihm kaum vorwerfen kann, auch wenn es ein wenig nach "Nummer Sicher" klingt. Aber man kann es dem Musikkritiker auch nicht recht machen, experimentiert ein Musiker heißt es gleich, Schuster, wärst du mal bei deinen Leisten geblieben, macht man das nicht, wird es auch moniert. Und darum möchte ich das Ganze mal positiv bewerten und als zeitloses Rockalbum umschreiben, dem ein wenig die Höhepunkte fehlen und das sich zur Hintergrundbeschallung eignet, ohne wirklich ganz große Akzente setzen zu können.
Wer aber auf gut gemachten Gitarrenrock in der Schnittmenge zwischen TOM PETTY, AEROSMITH, zwischen Country, Rock und Blues Lust hat, der macht nichts falsch mit "The Way Life Goes", auch wenn sich das Solo-Debüt des Künstlers sicher nicht zum Dauerbrenner im CD-Player mausern dürfte. Dafür ist es dann doch etwas zu vorhersehbar und schwiegermuttertauglich.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger