KEIM-X-ZELLE - STRSZ
Mehr über Keim-X-Zelle
- Genre:
- Punk / Crossover
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Aggressive Punk Produktionen
- Release:
- 01.12.2017
- Und was bleibt...
- Mitte der Gesellschaft
- Leben in der Hand
- Schafe im Wolfspelz
- Schwer zu verstehen
- Wand aus Papier
- Krise Alltag
- No Talk
- Zwischen Wüstensand und Stacheldraht
- Halt dich fest
- Echo
- Zeig dich
- Fifty Shots
Punk mal außergewöhnlich!
Vernachlässigen wir einfach mal den musikalischen Output von KEIM-X-ZELLE, dann muss man die Combo echt einmal zwischen all den gesichtslosen Deutschrock-Kapellen hervorheben. Das Trio spricht unbequeme Wahrheiten an, ohne sich irgendwelcher lahmer Plattitüden zu bedienen. Der lyrische Content ist intelligent und hat genügend Background, um große Teile der heutigen deutschen Punk-Rock-Szene mit wenig Mühe wegzupusten.
Doch natürlich muss man die Songs auch vom musikalischen Standpunkt aus betrachten, und da ist das neue Album sicherlich nicht für jedermann geeignet. Statt nämlich räudige Gitarren sprechen zu lassen und mit schweißtreibenden High-Energy-Arrangements aufzutrumpfen, bedient sich KEIM-X-ZELLE auch mal im deutschsprachigen Rap und kredenzt einen Crossover, der mit einigen New-Wave-Elementen, Reminiszenzen an Altmeister Falco und zeitgemäßen Indie-Rock-Strukturen doch sehr gewöhnungsbedürftige Wege einschlägt. Oder konkreter: "STRSZ" polarisiert in vielen einzelnen Punkten und dürfte am Ende definitiv nicht jedem schmecken!
Doch man muss der Band einfach lassen, dass sie die klaren Statements mit Nachdruck formuliert und in der Summe auch einen passenden Rahmen für den provokativen Output findet. Denn drei Akkorde kann eigentlich jeder, eingängige Passagen sind schlussendlich ebenfalls kein eindeutiges Qualitätsmerkmal, und dass es auch mal gut tut, den Tellerrand zu sprengen und gegen den Strom zu arbeiten, bringt KEIM-X-Zelle authentisch rüber. Man muss die Rap-Passagen nicht wirklich mögen, aber zumindest zugeben müssen, dass sie stimmig ins Gesamtkonzept von "STRSZ" eingearbeitet wurden und der Platte erst ihren markanten Charakter verpassen. Am Ende gibt es für diese Platte entweder Ablehnung oder den gereckten Daumen - und ich persönlich finde die letztgenannte Variante ganz klar charmanter und passender!
Anspieltipps: Schafe im Wolfspelz, Krise Alltag, Zeig dich
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes