KELLNER - Kinda Wild
Mehr über Kellner
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Die Axt im Wald / Rough Trade
- Release:
- 15.03.2013
- Sleepy
- Kinda Wild
- Who We Are
- Shake Me Up
- Heartland
- Fair
- Ain't Got Nothing
- Crroked Floorboards
- Easy Now
- British
- Forgotten
- We Will Find Our peace
- Awakening (Revisited)
Easy Listening mit vielen Emotionen
Was sich die vier Mannen von KELLNER bei der Wahl ihres - entschuldigen sie bitte - ziemlich dämlichen Covers gedacht haben, wissen die Herren Musiker wohl nur selber. Es scheint aber ganz so, als legte man hier nicht sonderlich viel Wert auf erste Eindrücke, was in diesem speziellen Fall glatt dazu führen könnte, dass eine ganze Reihe potenziell Interessierter erst gar nicht den Weg zu "Kinda Wild" finden werden.
Wie schade dies wäre, offenbaren die 13 neuen Stücke, die irgendwo in der Schnittmenge zwischen alternativem und klassischem Mainstream-Hardrock angesiedelt sind, zwar hier und dort ein paar Ecken und Kanten mehr haben könnten, mit feinen Hooklines und leicht einprägsamen Melodien aber spielerisch den Klebstoff in die Ohrmuscheln pressen. 'Who We Are' ist ein Hit, 'das relaxte 'Heartland' ein Kuschelsong ohne wirklich kuschelig zu sein, 'Ain't Got Nothing' und 'Crooked Floorboards' die nächste Option für den Single-Markt, und mit dem eher emotionalen Schlussakkord in 'Forgotten', 'We Will Find Our peace' und dem rein akustischen 'Awakening (Revisited)' dürfte das Quartett ebenso wenig Probleme bekommen, bei der breiten Masse zu landen.
Die breite Masse? Ist das Material etwa konstruiert und spezifisch zugeschnitten? Mitnichten, denn dafür geht die Band mit viel zu großer Hingabe an ihr Werk heran. Nummern wie das einzig dreckige 'Easy Now' und das ebenfalls forsche 'British' schreibt man nicht, wenn man lediglich auf den Erfolg schielt. Und auch die coolen Parts in 'shake Me Up' und dem Titelsong schüttelt man sich nicht mal einfach so aus den Ärmeln, um die Charts aufzurollen. Dies könnte KELLNER zwar mit "Kinda Wild" gelingen, scheint jedoch nicht der Antrieb hinter dem Release zu sein - und genau das macht das neue Album der Bajuwaren erst recht sympathisch.
Schade also, dass das Komplettpaket, sprich das misslungene Artwork, nicht rundum stimmig ist. Sollte es nämlich tatsächlich verhindern, dass die eigentliche Zielgruppe zu diesem Album greift, müsste man von einem echten Eigentor reden. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt - und mit dem Material dieser Scheibe dürfen sich KELLNER definitiv einige Hoffnungen auf einen erfolgsverwöhnten Werdegang machen!
Anspieltipps: Easy Now, Kinda Wild, Shake Me up, Crooked Floorboards
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes