KENOS - X-Torsion
Mehr über Kenos
- Genre:
- Tech Metal
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- My Kingdom Music
- Release:
- 05.02.2010
- Room Sexteen
- 2012 Omega Assimilation
- Encounter
- I Remember
- X-Torsion
- Bitchswitch
- Erocktika
- Revolver Revival
- AddictionXTinction
- Eyes Of Hurricane
In die Länge gezogenes Selbstentzauberungskunststück.
Längst wecken Neuerscheinungen von der Stiefel-Halbinsel nur noch eine Mischung aus Resignation und einem Funken irrationaler Hoffnung. Wer weiß, vielleicht ist genau DIESES Album, nach den 3285 uninspirierten Symphonic-Metal-Eskapaden, das einzig Wahre, die Rettung von Italiens Metal-Ehre? Sehr schnell wird klar: Trotz Ambitionen sind KENOS diesem Titel nicht gewachsen. Das Etikett 'Techno-Melodic Death Metal' lässt auf eindrucksvolle Zukunftsmusik á la XERATH oder SYBREED hoffen. Trotz Erfahrung ("X-Torsion" ist das vierte Werk der Italiener) und technischer Fähigkeiten reichen die Südländer jedoch längst nicht an diese Bands heran, mögen sie noch so viel Zeit, Wut und geduldige Software mtibringen. Selbst das 'melodic' in der Genre-Beschreibung ist fraglich, denn für 'echten' Melodic Death ist der synthetische Lärm zu zerhackt und unharmonisch. Es ist einfach zuviel, zuviel von allem.
Getreu KENOS' Tech-Vision liegt der Musik ein Fundament aus satten MESHUGGAH-Riffs zugrunde, das jedoch von dem Overkill an Breaks, Synthies und sonstigem Schnickschnack geradezu erdrückt wird. KENOS bringen durchaus Ideen und solide Grundlagen mit (Gesang und Gitarrenführung haben ihre tollen Momente), verschenken diese allerdings durch ihr Bemühen, unbedingt progressiv und anders zu wirken. Trotz der bemühten Abwechslung, ertrinken die überlangen Tracks größtenteils in ziellosem Geballer. Manche Passagen animieren durchaus zum Mitstampfen, sind aber so verstreut, dass keine Eingängigkeit über Trackdauer gehalten werden kann. Hat man dann einen Kniff gefunden, den Hörer etwas zu entlasten, wird dieser ebenfalls bis zur Ermüdung angewendet - wie die akustischen Zwischenspiele, die ab dem dritten Mal keine Überraschung mehr sind. Diese Wiederholungen sind ein weiterer Beweis, dass die Qualität des Albums ein Schuss ins Knie ist.
Vielleicht hätte "X-Torsion", auf EP-Länge destilliert, einen Reiz. So aber ist die Platte mit einem Wort: Ermüdend.
Anspieltipps: Nein.
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Regina Löwenstein