KENSRUE, DUSTIN - Please Come Home
Mehr über Kensrue, Dustin
- Genre:
- Folk/ Country
- Label:
- Cargo Records
- Release:
- 16.02.2006
- I Knew Before
- Pistol
- I Believe
- Please Come Home
- Blood And Wine
- Consider The Ravens
- Weary Saints
- Blanket Of Ghosts
Eigentlich ist DUSTIN KENSRUE für derben Krach bekannt. Mit seiner US-Band THRICE jedenfalls spielt er eine Art Post-Hardcore. Auf seinem Solo-Album "Please Come Home" entdeckt er jedoch die sensible Seite seiner Gemüts und liefert eine Scheibe, die als Hommage an alte Songwriter vom Schlage Tom Petty, Tom Waits und Johnny Cash durchgeht. Dabei konzentriert er sich - unterstützt von einigen Bandkollegen - weniger auf krachige Effekte, sondern auf die Natur des Lagerfeuer-Songwritings: Klare Strukturen, eine gewisse Eingängigkeit, viel Atmosphäre und eine leicht verraucht-tränende Stimme. Damit ist die Platte zwar auf keinen Fall für reine Metalheads geeignet, aber durchaus für Leute, die schon bei der NIRVANA-Unplugged-Scheibe geheult haben und die von ihrem Wesen her sowieso auf akustische Experimente stehen.
Diese Klientel bedient Mr. KENSRUE bei "Please Come Home" gar nicht mal so schlecht: Ein Song wie das abschließende 'Blanket Of Ghosts' funktioniert in seiner Südstaaten-Melancholie recht gut, wird zudem noch von Mississippi-Hammond-Orgeln tatkräftig unterstützt. Dazu schluchzt der Meister in Emotionen, die ihm in seiner Hausband THRICE verwehrt bleiben dürften. Auch der für Folk/ Country-Verhältnisse recht flotte Opener 'I Knew Before' klingt durch die verwendeten Mundharmonikas recht frisch, fast beschwingt. Alles in allem ein recht brauchbares Stück ruhige Musik also. Negativ stößt da nur die kurze Spielzeit von knapp 30 Minuten auf - da hätten zwei, drei Songs mehr nicht geschadet. Die gibt es sogar: Apples Online-Musikshop iTunes und seiner Version des KENSRUE-Albums hat drei Stücke mehr fürs gleiche Geld zu bieten. Ein wahrer Schelm, wer das verwerflich finden könnte...
Anspieltipps: Blanket Of Ghosts, I Knew Before, Please Come Home
- Redakteur:
- Henri Kramer