KERZNER, DAVE - The Traveler
Mehr über Kerzner, Dave
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- RecPlay Inc. / Just For Kicks
- Release:
- 30.09.2022
- Another Lifetime
- Ghostwritten Fables
- A Time In Your Mind
- For Granted
- Here And Now Pt. 1
- Better Life
- Cannot Get It Back
- Feels Like Home
- Here And Now Pt. 2
Viele interessante Namen und tolle Gastbeiträge - aber keine erhabenen Songs.
Dave Kerzner hat sich in den letzten Jahren offenbar extrem gut vernetzt; der Multiinstrumentalist und Sänger solcher Bands wie IN CONTINUUM und SOUND OF CONTACT konnte mit seinem Soloprojekt zwar noch keine allzu großen Sprünge machen, abseits seiner eigenen Songwiriting-Erfahrungen aber allerhand illustre Persönlichkeiten für seine Musik begeistern und sich letztlich auch deren Support für die Produktion seiner neuen Scheibe sichern.
Auf "The Traveler" sind neben einigen Musikern aus den immerhin vier Projekten Kerzners' auch Prog-Heroen wie Nick D'Virgilio, Marco Minnemann, Billy Sherwoord und Alex Cromarty vertreten, die sich teilweise sogar in mehreren Tracks der dritten Soloveröffentlichung verewigt haben. Wo man aufgrund der neuen technischen Optionen nun ein instrumentales Feuerwerk erwarten könnte, besinnt sich Kerzner lieber auf eine Light-Prog-Variante, die hier und dort zwar einige Anleihen an GENESIS und RPWL erkennen lässt, musikalisch nun aber nicht allzu große Ansprüche an den eigenen Output stellt. Die Songs sind melodisch, weitgehend kompakt und auch ansprechend arrangiert, teils aber auch mit poppigen Elementen aufgefüllt, die "The Traveler" bisweilen ein wenig beliebig und langweilig klingen lassen. Songs wie 'Better Life', 'A Time In Your Mind' oder das doppelte 'Here And Now' lassen das gewisse Etwas vermissen, treiben ein wenig ziellos vor sich hin und können leider auch nicht von der ordentlichen, manchmal Ray-Wilson-kompatiblen Stimme des Masterminds in die rechte Bahn gelenkt werden.
Und dieses Gefühl bleibt zu großen Teilen dann auch haften. Atmosphärisch ist alles nett und schön, musikalisch jedoch fehlen die zündenden Ideen, die ein wenig progressives, dafür eher alternativ getriebenes Album in die längere Rotation bringen könnten. Schlussendlich nützen da auch die vielen Verbindungen in die First Class der Prog-Rock-Szene nicht viel. Denn auch wenn die Gäste sicherlich abliefern, können sie aus durchschnittlichen Songs auch keine Meisterwerke erstellen.
Anspieltipps: Ghostwritten Fables, Feels Like Home
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes