KETTCAR - Zwischen Den Runden
Mehr über Kettcar
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Grand Hotel Van Cleef (Indigo)
- Release:
- 10.02.2012
- Rettung
- Im Club
- Schwebend
- R.I.P.
- Kommt Ein Mann In Die Bar
- Weil Ich Es Niemals So Oft Sagen Werde
- Schrilles Buntes Hamburg
- Nach Süden
- In Deinen Armen
- Der Apokalyptische Reiter Und Das Besorgte Pferd
- Erkenschwick
- Zurück Aus Ohlsdorf
Neugefundene Leichtigkeit.
Entweder man mag TOMTE oder KETTCAR lieber. Gleich gut finden kann man beide Bands irgendwie nicht. Zumindest tut das niemand, der sich wirklich mit beiden Bands beschäftigt hat. Ich persönlich zähle mich zur TOMTE-Fraktion und feier die letzten drei Alben der Band um Thees Uhlmann noch immer ab. KETTCAR fand ich sonst immer "nur" gut. Besonders das Debüt "Du Und Wie Viele Von Deinen Freunden" ist ein klasse Album. Das letzte Album "Sylt" ist mit Sicherheit nicht von schlechten Eltern und 'Nullnummernspiel' ist ein klasse Song, doch insgesamt kommte man leider nicht ganz mit erwähntem Debüt mithalten. Nun veröffentlichen die Hamburger mit "Zwischen Den Runden" ein neues Album, welches neue Impulse im KETTCAR-Kosmos setzt.
Insgesamt klingt "Zwischen Den Runden" ruhiger als gewohnt. Man höre nur 'In Deinen Armen'. 'Schwebend' oder 'Kommt ein Mann in die Bar'. Die Hamburger klingen 2012 noch reifer als zuvor und lassen es gar nicht mehr "krachen" wie bei älteren Gassenhauern der 'Landungsbrücken Raus'-Kategorie. Dabei wird gerne auch auf Streicher oder gar Bläser ('Rettung') eingesetzt. Nur stört es gar nicht, dass KETTCAR es ruhiger angehen lassen. Viel mehr beweist man, dass ihnen dies gut zu Gesicht steht und fragt sich gleichzeitig, warum jemand wie PHILLIP POISEL mit seinem ach so gefühlvollen Singer/Songwriter von fünfzehnjährigen Indie-Mädels so abgefeiert wird. Was ihre Bekanntheit angeht sollte sich die Band allerdings nicht beschweren können.
Immerhin werden die Medien "Zwischen Den Runden" wieder ins Bodenlose hypen. Nur kann ich es diesmal sogar verstehen, denn niemals zuvor klang die Band trotz der etwas gemächlicheren Ausrichtung offener und irgendwo sogar positiver. Mit den Texten muss jeder selber was anfangen können, KETTCAR-typisch sind diese wieder ziemlich kryptisch ausgefallen und fordern den Fan auf, sich näher mit ihnen zu beschäftigen.
Nach mehrmaligen Durchläufen von "Zwischen den Runden" bin ich immer noch fest im TOMTE-Lager verankert. Allerdings ist das neue KETTCAR-Werk eine Steigerung zu "Sylt". Weniger sperrig, dafür offener und harmonischer kommen die zwölf Songs daher und können durch die neugefundene Leichtigkeit punkten. Nur an die Klasse der ersten beiden Alben kommt man einfach nicht mehr heran.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Sebastian Berning