KHADAVER - Extinctio Mundi
Mehr über Khadaver
- Genre:
- Industrial (Black) Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 09.11.2015
- Zeroborn
- Gods-RW
- Via Aeons And Cosmos
- Episteme Finite
- Progress Through The Firepower
- I.T.N.O.F.
- Incipit Futurum
- Divine Data Corrupted
- Bionic Industries
- Extinctio Mundi
Die slowakische Antwort auf DIMMU BORGIR?
Es mag rein spekulativ sein, doch würden die Herrschaften von KHADAVER ihre Homebase im Norden Europas haben, hätte man von diesem ambitionierten Trio schon mehr gelesen und gehört, als es bislang der Fall war. Der slowakische Dreier hat sich nämlich einem Feld verschrieben, dass in der letzten Generation norwegischer Black-Metal-Combos gerne und häufig bemüht wurde, allerdings nur von wenigen Acts auch in Richtung Perfektion getrieben wurde - außer COVENANT respektive THE KOVENANT bleibt die echte Spitzenklasse in diesem Segment jedenfalls nach wie vor ihr Meisterwerk schuldig. Ein eben solches hat auch KHADAVER nmicht eingespielt, jedoch kann sich die Band auf "Extinctio Mundi" über weite Strecken locker mit den letzten Releases von DIMMU BORGIR messen. Denn auch wenn Orchesterschnickschnack und Co. nicht die Spielmittel der Herren Musiker sind, so haben sie doch einen braauchbaren Masterplan im Hinblick auf futuristische Konzepte im Rahmen von tiefschwarz gefärbten Sounds.
"Extinctio Mundi" bläst sich von vorne herein nicht allzu mächtig auf, sondern verlässt sich auf die Industrial-Standards, die allen zehn Songs des neuen Werkes eingepflanzt wurden. Gerne darf auch mal ein elektronisches Element Einzug halten, und über den Verbleib der manchmal offensiv eingesetzten Keyboards mag man am Ende auch nicht diskutieren - gute Voraussetzungen also für ein spannendes, vor allem aber hörenswertes Album. Und das haben die Slowaken sicherlich auch durchgesetzt, gerade weil sie neben einigen progressiven Spielzügen auch gerne mal die straighte Kante einsetzen und ihre bombastischen Noten auf dem direkten Wege an den Mann bringen. Nummeern wie 'Gods-RW' und 'Episteme Finite' kommen trotz ihrer verschachtelten Zwischenphasen schnell auf den Punkt und binden Anspruch und Heavyness. Klangtechnisch ist das kein absolutes Novum, aber es ist durchaus überzeugend umgesetzt. Doch auch abseits der brachialen Mischung aus Opulenz und finsteren Metal schafft die Band ein sehr nuanciertes Werk, das die abermals verwendeten Versatzstücke zukunftsorientierter Black-Metal-Kunst relativ frisch erscheinen lässt. Und das darf man getrost als Erfolg werten!
Puristen werden die Scheibe indes definitiv nicht mögen, weil hier zu sehr im Modern- und Industrial-Metal-Kessel gerührt wird. Anhänger von THE KOVENANT und Co. dürfen sich hingegen auf neuen, endlich auch mal wieder überzeugenden Stoff aus einem Sub-Genre freuen, das in der Vergangenheit nur selten mit nennenswerten Releases gefüttert wurde!
Anspieltipps: Gods-RW, Incipit Futurm, Bionic Industries
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes