KHAOS-DEI - Opus II: Catechism
Mehr über Khaos-Dei
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Osmose Productions
- Release:
- 25.11.2016
- Prelude
- A L'enfant Du Diable
- Au Fond
- Le Noyau Du Chaos
- Où Vous Tomberez
- Dans Nos Abimes (Melek-Tha)
- Souls La Banniere Noire
- Une Armee Entiere
- Pret A Servir
- La Ou Les Mots Ne Parlent Plus
- Allegeance
Ein gigantisches, geradezu cineastisches Black-Metal-Album!
Die französische Black-Metal-Szene ist von einem ständigen Sterben und Wiederauferstehen geprägt, aber auch gezeichnet. Immer wieder bringt der Sektor viel versprechende Combos an die Oberfläche, die in bester Tradition legendärer Acts wie ANOREXIA NERVOSA ihre eigene Interpretation des modernen finsteren Sounds in die Runde geben, doch oftmals bleibt es hier bei einmaligen Gehversuchen, die im nachhinein nicht weiter bestätigt werden.
Insofern kann man nur hoffen, dass die zweite Scheibe von KHAOS-DEI so etwas wie ein Zeichen für die Beständigkeit dieser Band ist, denn seit dem Release von "Tell Them Lucifer Was Here" ist gerade mal ein Jahr ins Land gezogen. Und diese Franzosen sind hungrig, und das lassen sie ihr Publikum auch auf "Opus II: Catechism" mehr als deutlich spüren. Ambitioniert und motiviert startet man in das Material der neuen Platte, und ganz gleich in welcher Tempolage man gerade unterwegs ist, das Resultat ist immer mitreißend und auch aufregend.
KHAOS-DEI mag es gerne cineastisch, weshalb die meisten Tracks auch mit einem sehr bunten Instrumentarium versehen werden und auch ziemlich opulent aufgebläht werden. Doch dieses mächtige Volumen ist auf "Opus II: Catechism" auch ein gewinnbringender Faktor, der sich gerade in hymnischen Tracks wie 'La Ou Les Mots Ne Parlent Plus' und 'Sous La Banniere Noire' mächtig auszahlt. Hier wird Atmosphäre noch mit riesigen Lettern geschrieben, während zeitgemäße Riffs und brachiale Gewalt über den Hörer hereinbrechen. Oftmals besinnt sich die Band auf dicke Stakkatos, die in ihrer bombastischen Performance aber ihre Wirkung auch nicht verfehlen. Eine monumentale Hymne wie 'Où Vous Tomberez' steht hier sinnbildlich für das gigantische Werk, das die Franzosen hier zusammengestellt haben, ist aber nur eins von vielen Beispielen, wie man Black Metal modern, rabiat und dennoch mit klarem Bezug zur Basis performen kann.
Dass KHAOS-DEI währenddessen relativ häufig auf eine vokale Untermalung verzichten kann, spricht für die massive Urgewalt und die beeindruckende Wirkung des instrumentalen Parts. Die Musiker offenbaren sich als begnadete Songwriter mit revolutionärer Haltung und damit genauso als diejenigen Wegbereiter einer neuen Welle, die ANOREXIA NERVOSA und Co. zu ihren besten Zeiten waren. Insofern liegt nichts näher als KHAOS-DEI respektive "Opus II: Catechism" als die legitime Nachfolge des seinerzeit sehr hochwertigen französischen Finsterstahls anzusehen. Mit einer derart grandiosen Platte in der Hinterhand sollten eventuelle Thronanwärterschaften noch einmal neu überdacht werden!
Anspieltipps: La Ou Les Mots Ne Parlent Plus, Sous La Banniere Noire, Où Vous Tomberez
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes