KHARNATH - The Downfall (EP)
Mehr über Kharnath
- Genre:
- Atmospheric Black Metal
- Label:
- Eigen
- Release:
- 30.08.2019
- The Downfall - Pt. 1: Soltude
- The Downfall - Pt. 2: Voices
- The Downfall - Pt. 3: Moribund
Atmosphärisch - Melodisch - Düster
Black Metal hat in Österreich nicht nur eine sehr lange Tradition, dieses Land hat auch so manchen interessanten Vertreter dieser Zunft hervorgebracht. Bei KHARNATH handelt es sich um eine noch junge Truppe, die erst Anfang des Jahres 2019 in Salzburg gegründet wurde und bereits jetzt das erste musikalische Lebenszeichen in Form der EP "The Downfall" auf die Menschheit loslässt. Die beteiligten Musiker sind allesamt keine Frischlinge, sondern waren oder sind in Kapellen wie ISEGHAAL, EDGE OF NIGHT, STORMRAGE, OBSOLITH oder THORONDIR aktiv. Musikalisch und lyrisch verarbeitet KHARNATH Themen wie Verzweiflung, Einsamkeit, Trauer, Schmerz und Wahnsinn. "The Downfall" besteht aus dem in drei Teile gesplitteten Titeltrack und bringt es auf eine Gesamtspielzeit von knapp 20 Minuten. Erwähnenswert wäre noch, dass die Band den kompletten Aufnahmeprozess sowie das Mixing und Mastering der EP selbst übernommen hat.
Obwohl KHARNATH verschiedene Einflüsse in den Songs verarbeitet, lässt sich das Ganze wohl am passendsten als Atmospheric Black Metal beschreiben. Die dichten Gitarrenwände erzeugen direkt nach der kurzen akustischen Einleitung von 'The Downfall – Pt. 1: Solitude' eine melancholische Grundstimmung, die praktisch dauerhaft präsent bleibt. Untermalt wird das ganze von den knurrigen Vocals des Frontmanns R.G., die wunderbar dazu passen. Besonders gut gefällt mir der Songaufbau, denn dieser ist alles andere als vorhersehbar gestaltet und hält sogar die eine oder andere Überraschung für den Hörer bereit. Mehrere Stimmungs- und Tempowechsel pro Song lassen keine Langeweile aufkommen und ziehen den Hörer immer tiefer in die düstere Atmosphäre von "The Downfall" hinein.
Besonders hervorheben muss ich noch die ausgezeichnete Gitarrenarbeit von A.L. und M.N., welche vor allem die Instrumentalpassagen der Tracks mit interessanten Soloeinlagen aufwerten und die auch sonst einen großen Anteil an der Gesamtstimmung der Songs hat. Wer bis hierhin gelesen hat, den dürfte es nicht überraschen, dass KHARNATH keine neuen Geschwindigkeitsrekorde aufstellen will, sondern die Musik größtenteils im Midtempo-Bereich stattfindet. Trotzdem gibt es immer mal wieder vereinzelte Ausreißer nach unten oder oben.
Erfreulich finde ich ebenso, dass KHARNATH die Musik auch auf den Bühnen dieser Welt präsentieren möchte, der erste Auftritt im Rahmen der Veröffentlichung von "The Downfall" (und im Vorprogramm von HATE und BEHEADED) fand erst vor wenigen Tagen statt und konnte bereits für positive Kritiken sorgen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich KHARNATH demnächst auf einem Festival in Deutschland live erleben dürfte. "The Downfall" dürfte dafür jedenfalls ein mehr als ordentliches musikalisches Empfehlungsschreiben sein. Diese Truppe beschert uns in Zukunft hoffentlich noch den einen oder anderen musikalischen Leckerbissen, das Potential dazu ist zweifelsohne vorhanden. Auf den ersten Longplayer von KHARNATH freue ich mich jetzt schon.
- Redakteur:
- Hermann Wunner