KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE, THE - The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble
Mehr über Kilimanjaro Darkjazz Ensemble, The
- Genre:
- Doomjazz/ Ambient/ Klassik/ Elektronica
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Denovali Records/ Cargo Records
- Release:
- 18.02.2011
- The Nothing Changes
- Lobby
- Pearls For Swine
- Adaption Of The Koto Song
- Parallel Corners
- Rivers Of Congo
- Solomon's Curse
- Amygdhala
- Guernican Perspectives
- Vegas
- March Of The Swine
Jazz und Doom und Film und Moor.
Hierzu etwas treffendes zu sagen, das ist fast unmöglich. Dabei ist die Wirkung dieses dunklen Konsortiums eine mächtige. Die Wiederveröffentlichung des gleichnamigen Debütalbums von 2006 haben wir der Ambientmafia von Denovali zu verdanken, die dieser in ganz Westeuropa rekrutierten Truppe nun als Label zur Seite schweben.
Eigentlich gründeten die beiden Absolventen der Utrechter School Of Arts - die Niederländer Jason Köhnen (bas) und Gideon Kiers (beats) – THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE im Jahre 2000, um bisherig stumme Filme wie "Nosferatu" oder "Metropolis" mit Mucke zu unterfüttern. Das taten die beiden anfangs auch recht elektronisch basiert und verinnerlichten sich in den nächsten vier Jahren wohl auch eine ganze Reihe dieser Frühwerke der Kinematographie.
2004 stieß die britische Trombonistin Hillary Jeffrey und die Schweizer Cellistin Nina Hitz hinzu. Es hatte sich wohl herausgestellt, dass die naive Morbidität von Jess-Franco-Werken und den heute anmutig wirkenden Abenteuerfilmen rundum die Sindbads dieser Filmwelt noch effektvoller mit live gespielten klassischen Instrumenten verdeutlicht werden kann. Das Album, um das es hier gerade geht, erscheint 2006. Inzwischen waren die Pariser Pianistin und der Holländer und Gitarrist Eelco Bosman dazugeschlichen – es hatte sich ein Sextett gebildet. Aber erst mit Sadie Anderson aus London, die der melancholisch-entrückten Stimmung nun noch ihre Violinenklänge untermengte, war das feste Line Up komplett. Inzwischen gibt es drei Alben, das aktuellste "From The Stairwell" ist gerade im Frühjahr 2011 erschienen. Darüber wird hier auch zu lesen sein.
Das neu gestaltete, hier vorliegende Debüt ist "Darkjazz". Punktgenau getroffen. Analoge Rockorientierung trifft auf klassisch gespielten Tropfsteinjazz trifft auf unpolierte Bläsersektionen aus dem tiefsten Nebelwald trifft auf mit modernsten Mitteln programmierte Ambientstrudeleien. Das Eintauchen in dieses Universum dürfte vor allem den Jüngern des Dooms besonders zusprechen, wer darüber hinaus ständig mit der dunklen Seite seiner Seele in engem Dialog steht, kann oder muss diese Musik mitnehmen beim Besuch in sich selbst. Nach wie vor ist es für das heute als Sextett umherziehende Europaprojekt notwendig, alte Cinematheken-Kunst als Inspirationsquellen zu benutzen. Einen ganz ähnlichen Grad der Freundlichkeit schlägt uns übrigens bei den Brüdern von BOHREN UND DER CLUB OF GORE entgegen, deren Werke ähnliche Schatzboote für menschliche Innenreisen sind.
Doomjazz royal.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben