KILLER - Immortal
Mehr über Killer
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Mausoleum Records
- Release:
- 27.06.2005
- Immortal
- Frozen Fire - Burning Ice
- Stone Cold
- The Mirror
- Queen Of The Future
- Highland Glory
- Touch Of Evil
- Drifting Away
- Easy Rider
- Always And Forever
- Liquid Shadows
- Ad Tempus Vitae
Anfangs fand ich das letzte KILLER-Album "Broken Silence" noch richtig gut, musste mir aber später auch eingestehen, dass es auf Dauer dann doch recht schnell uninteressant und auch langweilig wurde. Der Hauptkritikpunkt waren hierbei die flächendeckend eingesetzten und die Gitarren erheblich einschränkenden Keyboards, die abseits vom genialen Titelstück so manche gute Idee in die Knie zwangen. Die anschließenden Auftritte auf dem "Keep It True"-Festival und beim Headbangers Open-Air wurden ebenfalls recht zwiespältig aufgenommen und KILLER zur Altherren-Truppe degradiert.
Doch Paul "Shorty" van Camp wollte diese Kritik nicht auf sich sitzen lassen und ließ sich für den Nachfolger von "Broken Silence" zwei Jahre Zeit. Das Versprechen, die Keyboards auf ein Mindestmaß zu reduzieren, hat er aber dennoch nicht gehalten, denn auch auf dem neuen Album findet sich massig Einsätze des Tasteninstruments, und wiederum erweisen sie sich als äußerst störend. Dabei sind die Ideen für die einzelnen Kompositionen gar nicht schlecht, im Gegenteil, einen Killer-Track (im wahrsten Sinne des Wortes ...) wie 'Immortal' schreibt man sicher nicht alle Tage, und mit eingängigen Sachen wie 'Queen Of The Future' lässt man die Gitarren endlich wieder kreisen wie in alten Tagen, Solo inklusive. Ansonsten ist "Immortal" recht mau geworden, und das ist erneut an den Keyboards festzumachen, die einen Großteil des Materials verwässern. So wird aus einem eigentlich guten Stück wie 'The Mirror' aufgrund plötzlich auftauchender neoklassischer Elemente ein absolut nerviger Song, der selbst auf einem MALMSTEEN-Album nur unter B-Ware gelaufen wäre. Bei 'Highland Glory' versucht man indes, ähnlich wie bei MÄGO DE OZ, durch ein folkiges Key-Intro Atmosphäre aufzubauen; da die hier wahrzunehmenden Instrumente wie Geigen aber allesamt synthetisch erzeugt wurden, verliert das alles sehr schnell seinen Reiz.
Richtig frech wird das Ganze dann aber bei 'Easy Rider'. Nicht nur, dass man nachher in einem verspielten Solo einige wirklich lachhafte Prog-Metal-Elemente auffährt, nein, die Herren müssen auch noch fleißig bei DEEP PURPLE klauen. Hat eine Band wie KILLER, die mittlerweile schon 25 Jahre lang Teil der Szene ist, so etwas überhaupt nötig?
Wie auch immer, wir wollen ja nicht alles schlecht reden, denn es gibt auch einige positive Ausnahmeerscheinungen wie das riffbetonte 'Liquid Shadows' oder das rockigere 'Touch Of Evil. Zusammen mit den oben angeführten Tracks soll es das dann aber auch fast schon wieder mit der Herrlichkeit gewesen sein. Vom Standard her ist "Immortal" auf derselben Stufe wie "Broken Silence" anzusiedeln, aber auch hier sind einfach grundlegende Sachen wie das ständige In-die-Länge-ziehen und die stimmungskillenden Keyboards ausschlaggebend dafür, dass KILLER nicht mehr an ihre Glanzzeiten anknüpfen können. Sehr schade eigentlich, denn die beiden Live-Auftritte in ihrem Heimatland Belgien, denen ich bisher beiwohnen durfte, haben mir sehr gut gefallen und die Band von einer viel besseren Seite gezeigt.
Anspieltipps: Immortal, Queen Of The Future, Liquid Shadows
- Redakteur:
- Björn Backes