KILLING CAPACITY - Shattered Souls
Mehr über Killing Capacity
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 10.03.2023
- No Return
- Skin Them Alive
- For No Reason
- Shrapnel
- Shattered Souls
Solide Todesstahl-Kurzrille aus Bayern.
Ich muss ganz offen zugeben, dass mich die Aussicht auf die Besprechung einer neuen Death-Metal-Veröffentlichungen dieser Tage nicht gerade in Begeisterung versetzt. Zu sehr wird das Genre von Veröffentlichungen überschwemmt, die selten wirklich etwas Neues beizutragen haben. Dennoch schürt das spannende und sehr schöne Artwork der zweiten KILLING CAPACITY-EP "Shattered Souls" mein Interesse, denn nach typischem Gore-Gemetzel sieht das Ganze nicht aus, sondern lässt mich eher an Genre-Titanen wie DEATH denken. Ob die Musik des Quartetts, das seit 2018 die lokale Szene unsicher macht, mit dieser Assoziation mithalten kann?
Nun, nicht wirklich, was allerdings nicht am mangelnden Talent der Bayern liegt, sondern schlicht und ergreifend daran, dass sie musikalisch eher Oldschooligen Death Metal im Stile von OBITUARY zelebrieren, anstatt sich an technischen und progressiven Kabinettstückchen zu versuchen. Und mit diesem reduzierten Ansätz fährt der Vierer überraschend gut, denn was mir gerade bei den beiden Eröffnungsnummern 'No Return' und 'Skin Them Alive' gut gefällt, ist die einprägsame und solide Gitarrenarbeit. Hier wird nicht nur brutal vor sich hingemetzelt, nein die Riffs haben Wiedererkennungswert und zusammen mit den wuchtigen Growls von David Blechschmidt ergibt sich so ordentliche Todesstahl-Unterhaltung. 'For No Reason' bietet sich mit Mid-Tempo-Groove und Stakkato-Riff als Untermalung fürs nächste Nackentraining an und richtig unterhaltsam wird es, wenn 'Shattered Souls' zum Abschluss sogar ein bisschen im DISMEMBER-Fahrwasser wildert und die Platte mit einer dezenten Portion Epik beschließt. Da lässt es sich dann auch verkraften, dass der kompakte Abriss in 'Shrapnel' eher unscheinbar ausgefallen ist und für mich den einzigen Ausfall einer ansonsten durchweg soliden Platte markiert, die übrigens auch klanglich sehr ordentlich in Szene gesetzt wird.
Wird KILLING CAPACITY also für mächtig Wellen im Untergrund sorgen? Ich glaube nicht, dafür ist "Shattered Souls" über weite Strecken doch etwas zu vorhersehbar, doch aus dem reichlich überschwemmten Death-Metal-Sektor sticht die Platte mit ihren starken Riffs und kompakten Songs trotzdem sehr wohltuend heraus. Solltet ihr also auf klassichen Todesstahl stehen, könnte sich ein Antesten lohnen und auch ich werde den Vierer einmal auf meinem Merkzettel für die Zukunft behalten.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs