KILLING GANDHI - Aspirations Of Failure
Mehr über Killing Gandhi
- Genre:
- (Modern) Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 23.02.2018
- Opus #6
- Let Me Tell You
- Dark Hours
- Hollow Paintings
- The Great Escape
- Opus #2
- Art Of Silence
- My True Being
- The Painter Ans The Sleeper
- Farewell
- Opus #1
- Building My Own Fate
So geht moderner Melo-Death!
Die dänische Melo-Death-Combo KILLING GANDHI ist zurück und hat den Nachfolger des Debüts "Cinematic Parallels" im Gepäck. Die Scheibe hört auf den Namen "Aspirations Of Failure" und ist ein Konzeptalbum über zwei Männer, die sich vor die Wahl gestellt sehen, ob sie in ihrem professionellen und persönlichen Leben erfolgreich sein oder versagen wollen. Die Story ist dabei eine Mischung aus persönlichen Erfahrungen von Gitarrist Martin und reiner Fiktion. Da ich das Debüt nicht kenne, kann ich komplett unvoreingenommen an die Sache herangehen und bin schon gespannt, was mich auf dem Album erwartet.
Nach einem kurzen Intro geht es los und 'Let Me Tell You' lässt bereits erahnen, was "Aspirations Of Failure" alles zu bieten hat. Wuchtiger, kerniger Melodic Death donnert da mit hoher Geschwindigkeit aus den Boxen und hat mich bereits nach kurzer Zeit in seinen Bann gezogen. KILLING GANDHI verarbeitet dabei auch diverse andere Einflüsse aus den verschiedensten Metalstilen, so kommen beispielsweise moderne Synthesizersounds und auch vereinzelte Black- und Thrash-Metal-Passagen zum Einsatz.
Obwohl das Tempo der Songs meistens recht hoch ist, gibt es auch immer wieder langsamere Parts, die dem Hörer die Gelegenheit zum kurzen Durchschnaufen bieten. Auch zwischen den Tracks gibt es einige kurze Keyboardstücke, die zwar keinen wirklichen Mehrwert bieten, aber im Albumkontext als "Ruhe vor dem Sturm" ganz gut funktionieren. Anschließend wird dann wieder der Knüppel aus dem Sack gelassen und der Hörer wird erneut mit Doublebassgewittern und schnellen Gitarrenriffs eingedeckt. Natürlich gibt es auch haufenweise Soli, sowohl von den Gitarren als auch vom Keyboard. Hier verwendet KILLING GANDHI bevorzugt moderne Sounds, was mir sehr gut gefällt, und zu den aggressiven Songs wunderbar passt.
Eingängige Refrains findet man auf der Scheibe nahezu in jedem Song. Sänger Thorbjørn experimentiert auch gelegentlich mit Klargesang, allerdings wohldosiert. Er zeigt eindrucksvoll, dass er verschiedene Stile draufhat, von tiefen Growls über solide Mitteltöne bis hin zu hohen, aggressiven Screams fährt er ein breites Arsenal auf. Mir gefallen die wuchtigen, schnellen Passagen am besten, doch auch in den langsameren Parts machen die Jungs jederzeit eine gute Figur. Abwechslung ist dabei jederzeit gegeben, auch wenn man die Scheibe mehrmals direkt hintereinander hört, macht sie immer noch Spaß und wird keinen Deut schlechter.
Ich bin sehr angetan von "Aspirations Of Failure", denn KILLING GANDHI demonstrieren auf dieser Scheibe eindrucksvoll, wie moderner Melo-Death anno 2018 klingen kann. Hohe Geschwindigkeit sowie ein charismatischer und variabler Sänger, das sind die großen Stärken von KILLING GANDHI. Die Melodien kommen zwar nicht ganz so filigran daher, wie bei einigen Genrekollegen, dafür treten die Songs aber gewaltig Arsch. Die Scheibe macht einfach richtig Laune und wird auch nach häufigem Konsum keinesfalls schlechter oder gar langweilig. Auch live dürfte das Ganze viel Spaß machen und für Nackenschmerzen sorgen. Sollten die Jungs diesen selbst gesetzten Standard halten oder sogar noch nach oben setzen können, dann dürfen wir uns auf einiges gefasst machen. Melo-Deather dürfen hier bedenkenlos zugreifen, aber auch Fans von anderen harten Metalstilen dürfen gerne ein Ohr riskieren.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner