KILLING MACHINE - Metalmorphosis
Mehr über Killing Machine
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Mausoleum Records
- Release:
- 24.03.2006
- Killing Machine
- Scarred Beyond The Black
- Fatal Chances
- Praise The Day
- In For The Kill
- Redemption From Genocide
- Loup Garou
- In The Storm
- What Makes You God?
- Burn In The Wind
Peter Scheithauer hatte die Schnauze von zweitklassigen Projekten anscheinend ziemlich voll. Der belgische Gitarrist kam mit keiner seiner Bands in der letzten Zeit auf einen grünen Zweig, und so nutzte er seine Kontakte, um mit KILLING MACHINE eine echte All-Star-Band aus der Taufe zu heben. Als ersten konnte er hierzu James Rivera verpflichten, der nach seinem Job bei den SEVEN WITCHES wieder frei verfügbar war. Dazu stieß mit Juan Garcia ein weiterer bewährter Musiker aus der US-Metal-Szene, der sich nicht nur bei AGENT STEEL verdient gemacht hat. Der eigentliche Geniestreich war allerdings die Verpflichtung von Dave Ellefson und Jimmy DeGrasso. Die beiden ehemaligen MEGADETH-Musiker waren sofort Feuer und Flamme, als es hieß, man plane ein klassisches 80er-Metal-Album.
Und nichts anderes ist "Metalmorphosis" schlussendlich geworden: eine Platte, auf der die 80er präsenter sind als auf den letzten drei JUDAS PRIEST-Platten zusammen. Der Name JUDAS PRIEST fällt aber auch gerade deswegen, weil diese CD ganz offensichtlich Scheithauers persönliche Ehrerbietung an die NWoBHM-Heroen ist. Vom Sound (verantwortlich hierfür: Bill Metoyer) über die Riffs bis hin zum sirenenartigen Halford-Gesang sind die Parallelen so deutlich, dass die Band gar nicht leugnen kann, ihr eigenes PRIEST-Album aufgenommen zu haben. Nummern wie 'Redemption From Genocide' und das melodische 'Scarred Beyond The Black' würden dabei wunderbar in die Frühachtziger-Phase passen, wohingegen 'Killing Machine' und 'In The Storm' schon eher in die "Painkiller"-Richtung gehen. Die restlichen Tracks passen irgendwo dazwischen, sind aber ebenfalls so nahe an PRIEST angelehnt, dass diese sich in Zukunft verdammt anstrengen müssen, um es mit dem eigentlichen Plagiat aufzunehmen.
Obwohl man aber quasi covert, ist die Leistung der beteiligten Musiker auch abseits der vermissten Innovation einmalig. James Rivera liefert einen der besten Jobs seiner ganzen Karriere ab und bringt die höchsten Screams seit seeligen "Distant Thunder"-Zeiten. Die Rhythmus-Maschinerie steht dem in nichts nach, und auf einen Juan Garcia ist sowieso Verlass. Geil, wie gut diese Kombination zusammen funktioniert!
Andererseits limitieren sich KILLING MACHINE musikalisch natürlich vollkommen. Voraussetzung für den Genuss dieses Albums ist nunmal, dass man auf den klassischen NWoBHM-Sound und speziell auf JUDAS PRIEST steht, sonst braucht man über einen Kauf schon gar nicht nachzudenken. Aber dann... ja, dann könnt ihr euch auf etwas gefasst machen, indirekt sogar auf das beste PRIEST-Album seit "Painkiller". Damit wird die All-Star-Truppe zwar einerseits zur totalen Kopie, andererseits aber trotzdem zu einer der besten Bands, die der klassische Heavy Metal derzeit zu bieten hat - was bei diesen Namen wiederum kein Wunder ist.
Fazit: "Metalmorphosis" ist ein Killer-Album, bei dem lediglich die eigenen Ideen fehlen! Das geht? Ja, das geht!
Anspieltipps: Scarred Beyond The Black, In The Storm, Redemption From Genocide
- Redakteur:
- Björn Backes