KILLSORROW - Wasteland Chronicles
Mehr über Killsorrow
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.11.2023
- Keep Out!
- Lost In The Dark
- Parasite Symphony
- Prototype
- Eyes
- Shelter
- Straight To Hell
- Finest Day To Die
- Play With Me
- Endless Fry
- Wasteland
- Home Sweet Home
Fredman-Sound vs. unklare musikalische Grundausrichtung.
Den Fredman-Sound erkennt man beim neuen Album des polnischen Modern-Metal-Ensembles KILLSORROW sofort. Die Gitarren haben einen sehr angenehmen Klang, die Leads, sofern sie mal etwas näher in den Vordergrund rücken, erzeugen direkt wieder dieses bekannte, wohlige Gefühl. Die Songs - ja, die sind auch ganz ordentlich, aber in der Liste der großen Alben aus dem schwedischen Kulttempel letztlich doch nicht ganz oben zu finden.
Vielleicht ist hierfür zu gewissen Teilen die nicht ganz so strikte, inhaltliche Ausrichtung verantwortlich für die leicht gebremste Euphorie. "Wasteland Chronicles" nimmt Elemente aus dem Post Metal auf, durchmischt sie mit Alternative-Rock-Facetten, findet hin und wieder den Weg zum klassischen Melodic Death (ohne entsprechende Grunts) und hat sich inspirativ sicherlich auch von der NWoAHM tragen lassen, hat aber schlussendlich keine klaren Ankerpunkte, die man als klare Signatur dieser Band festhalten könnte. Das muss im ersten Moment gar nicht mal tragisch sein, ist die Vielfalt der Einflüsse sicherlich ein spannungsgebendes Argument, das KILLSORROW über weite Strecken auch einzubauen weiß. Hin und wieder fehlt den Songs aber dann etwas Explosives, das zwischen den verträumt wirkenden Harmonien, den eher entschlossenen Eruptionen und den etwas unsicher wirkendesn Refrains für mehr Klarheit sorgen könnte.
Darüber hinaus entpuppt sich "Wasteland Chronicles", trotz der wiederkehrenden Zugangspunkte, zunächst als eher sperriges Werk, das seine kleinen, wohl dosierten Highlight-Momente gerne hinter einer etwas anspruchsvolleren Haltung versteckt, die den Songs erst einmal gut zu Gesicht steht, aber auch hier diesen explosiven Part vermissen lässt. Nummern wie 'Straight To Hell' und 'Finest Day To Die' mögen dieser Aussage zwar zwischendurch widersprechen, aber insgesamt fehlen dann doch ein paar Prozentpunkte bis zur endgültigen Überzeugung.
"Wasteland Chronicles" ist inhaltlich noch etwas unsortiert, offenbart aber auf alle Fälle das gehörige Talent der beteiligten Musiker. Wer KILLSWITCH ENGAGE und IN FLAMES mag, leicht angeproggten Arrangements aber auch offen gegenübersteht, macht aber sicherlich nichts falsch mit dem dritten Werk der Polen. Denn unterm Strich sind die Songs weitestgehend mehr als nur okay!
Anspieltipps: Wasteland, Finest Day To Die
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes