KILLSWITCH ENGAGE - The End Of Heartache
Mehr über Killswitch Engage
- Genre:
- NWoAHM
- Label:
- Roadrunner Records
- Release:
- 10.05.2004
- A Bid Farewell
- Take This Oath
- When Darkness Falls
- Rose Of Sharyn
- Inhale
- Breathe Life
- The End Of Heartache
- Declaration
- World Ablaze
- And Embers Rise
- Wasted Sacrifice
- Hope Is...
Das lange Warten hat ein Ende: KILLSWITCH ENGAGE melden sich mit ihrer neuen Langrille "The End Of Heartache" wieder zu Wort.
Fast exakt zwei Jahre nach der Veröffentlichung des grandiosen Erstlings "Alive Or Just Breathing", mit dem man mal eben so einen unglaublichen musikalischen Trend lostrat, gibt es einige Neuigkeiten aus Massachusetts zu vermelden: Der Hüne Howard Jones ersetzt Jesse Leach am Mikro, während anno 2004 Justin Foley hinter der Schießbude sitzt.
So weit, so gut - doch wo steht das Quintett vierundzwanzig Monate nach dem ersten großen Erfolg? Können die Jungs nach wie vor Maßstäbe in einem Genre setzen, welches sie unter anderem mitbegründet haben? Sind KILLSWITCH ENGAGE immer noch die absolute Speerspitze in Sachen Metalcore bzw. NWoAHM?
Als Antwort würde im Prinzip ein knappes und bestimmtes "Ja!" reichen, wollte man es sich einfach machen. Die Tatsache, dass "The End Of Heartache" aber doch ein paar markante Unterschiede gegenüber dem bisher gewohnten Sound des Fünfers offenbart, drängt zu einer genaueren Beobachtung:
Der Mischung aus Hardcore-Grooves und -Shouts, fetten Metalriffs, wütenden Growls und melodiösen Passagen sind KILLSWITCH ENGAGE selbstverständlich treu geblieben. Allerdings legt man bei Album numero Zwo deutlich mehr Wert auf die melodiöse Seite der Band, was sich in tollen Gitarrenharmonien, Twinleads, ruhigeren Passagen und tonnenweise Gänsehaut erzeugenden Refrains widerspiegelt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte der Hörer auf das beeindruckende Organ von Neuvokalist Howard aufmerksam geworden sein - Mr. Jones klingt doch sehr anders als sein Vorgänger Jesse, stimmgewaltiger, kraftvoller, drückender und emotionaler brüllhauchschreikeifsingt er die nachdenklichen Lyrics ins Mikro. Mir persönlich gefällt zwar der Gesang auf dem Debüt immer noch ein bisschen besser, allerdings muss man Howard ganz objektiv eine superbe Gesangsleistung attestieren.
Aber nicht nur am Mikro sind KILLSWITCH ENGAGE gewachsen: Die einzelnen Songs klingen strukturierter, erwachsener und zielgerichteter, als dies noch auf "Alive Or Just Breathing" der Fall war. Die Truppe kennt ihre Stärken und besinnt sich auf diese. Gerade Bandkopf und Klampfer Adam Dutkiewicz hat in den letzten beiden Jahren, vielleicht auch durch seine Arbeit als Produzent, riesige Fortschritte gemacht. Das resultiert dann in Killerriffs wie bei 'Breathe Life' oder akustischen Abrissbirnen wie 'When Darkness Falls', bei denen einfach alles stimmt.
Wer KILLSWITCH ENGAGE jetzt aufgrund des erhöhten Melodie-Anteils eine lasche Performance attestieren möchte, der hat vermutlich ein anderes Album gehört, als dies bei mir der Fall war.
Fakt ist zwar, dass die räudigen, teils etwas planlos wirkenden Hardcore-Passagen entweder melodiöseren Parts gewichen sind oder durch kompromisslose Metalhärte ausgetauscht wurden, was das neue Album aber im Endeffekt nicht minder heftig als das Debüt ausfallen lässt.
Auch in Sachen Sound/Produktion hat Klampfer Adam Meisterliches geleistet, der leicht matschige und teils undifferenzierte Sound alter Tage gehört endgültig der Vergangenheit an - was den sauber strukturierten und auf den Punkt gespielten Kompositionen nur zugute kommt.
Leider habe ich bei zwölf in gleichem Maße starken Songs keinen Überhit der Marke 'Alive Or Just Breathing' ausmachen können. Aber das fällt so gut wie gar nicht ins Gewicht, da KILLSWITCH ENGAGE ein gleich bleibend hohes Niveau von Anfang bis zum Ende der Scheibe halten können. Insgesamt gesehen ist "The End Of Heartache" stärker, ausgereifter, kompakter und auch musikalisch hochwertiger als das nach wie vor beeindruckende Debüt. Und auch wenn mittlerweile NWoAHM-Bands wie Pilze nach dem Regen aus dem Boden schießen: KSE haben einen eigenen, markanten Sound kreiert, welcher dieser Band ihren Ausnahmestatus innerhalb der Szene sichern wird. Muss man haben.
Anspieltipps: A Bid Farewell, When Darkness Falls, Breathe Life
- Redakteur:
- Rouven Dorn