KILMARA - Journey To The Sun
Mehr über Kilmara
- Genre:
- Melodic Heavy Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- ROAR
- Release:
- 31.01.2025
- Point Of No Return
- Journey To The Sun
- Alliance Of The Free
- Chances
- Liberticide
- Wildfire
- An Even Whole
- Power Of The Mind
- Take Me Back
- Journey To The Sun (8-Bit Version)
Saft- und kraftlos dahinplätschernder Melodic Metal.
Nach fast einem Vierteljahrhundert Musikjournalismus tut es mir immer noch in der Seele weh, wenn ich eine negative Kritik verfassen muss. Wenn es sich bei dem Adressaten der Kritik auch noch um eine zumindest in unseren Breiten eher unbekannte Band handelt, die es in unseren Soundcheck geschafft hat, ist das besonders schade. Der inzwischen mindestens zehnte Durchlauf von "Journey To The Sun" bestätigt mir aber erneut, dass ich im Falle von KILMARA keine andere Wahl habe. Die Band stammt aus dem wunderschönen Barcelona und ist bereits seit zwanzig Jahren in der Szene aktiv. Nach einigen Besetzungswechseln und einer stilistischen Kurskorrektur möchte sie mit klassischem Melodic Metal, verpackt in meist knapp zehnminütige Longtracks, für Aufsehen sorgen. Die Musiker verstehen sicher ihr Handwerk und haben auch die eine oder andere schöne Hookline am Start, das muss man schon sagen. Aber im Großen und Ganzen betrachtet funktioniert "Journey To The Sun" einfach nicht.
Das beginnt mit dem druck- und kraftlosen Sound, der umso mehr verwundert, wenn man im Infoblatt liest, dass ORDEN OGANs Seeb Levermann seine Finger hier im Spiel hatte. Hinzu kommt das Problem mit den überlangen Songs, die so gar keine Spannung aufbauen und einfach nur gefällig vor sich hinplätschern, zusammengesetzt aus Riffs, Soli, Keyboardteppichen und Gesangslinien aus der Melodic Metal-Mottenkiste. Da setzt sich einfach gar nichts nachhaltig im Ohr fest, auch wenn der amerikanische Sänger Dani Ponce durchaus Talent hat. Letztlich bleibt aber alles im biederen kompositorischen Mittelmaß hängen. Lichtblicke, wie der dynamische Beginn von 'Wildfire' oder der lebendige Power Metal-Song 'An Even Whole' sind rar gesät. Ich bin mir ziemlich sicher, dass "Journey To The Sun" eine zumindest ganz ordentliche Platte geworden wäre, wenn man die Songs auf höchstens die Hälfte eingedampft und das erhaltene Kondensat im Studio durch stringente Ideenselektion weiterentwickelt hätte .
Somit kann ich "Journey To The Sun", das zudem auch noch mit einem ziemlich hässlichen Artwork gestraft ist, leider nicht empfehlen, so leid es mir für eine sympathisch und engagiert rüberkommende Truppe wie KILMARA auch tut. Hier ist Nachhilfe in den Fächern Komposition und Arrangements dringend erforderlich. Sorry, Leute, das war so noch nichts.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan