KINETIK CONTROL - Lack Of Divine Inspiration
Mehr über Kinetik Control
- Genre:
- Dark Wave / Gothic Rock
- Label:
- SAOL / H'Art
- Release:
- 28.11.2008
- Vanguard Of The New World
- Lack Of Divine Inspiration
- Who Does Not Want Freedom
- The Mutt
- No One Knows About Us
- Walk Through Fire
- Silence The Serenade
- Killing Inferno
- Waves Of Redemption
- What Is Love
- Grey
Melancholie aus Finnland ist nichts Neues - aber in 80er-Jahre-Dark-Wave und Goth Rock kommt das ganz gut.
Eins vorweg: Mit Metal hat das hier wenig zu tun. Aber da wir ja alle gerne mal über den Tellerrand schauen und eine elektrische Gitarre zumindest Gast ist, auch wenn der Synthesizer der Chef bleibt, dürfen wir uns über ein hübsches Stück gemischte Gefühle aus Finnland freuen. Dass unsere geliebte (zumeist) Siebensaitige hier nicht die Keule schwingt, erkennt man schon daran, das Bandboss Tweak nicht nur selbige bedient, sondern außerdem singt und programmiert.
Bitte jetzt nicht gleich abgeschreckt wegklicken, ich kann Entwarnung geben: Es gibt 'nen Drummer. Ganz so künstlich ist das Werk nicht geworden, und allein deswegen dürfen wir KINETIC CONTROL ein Öhrchen schenken. Denn das "Lack Of Divine Inspiration" genannte Ergebnis ist mehr als ordentlich. Tweak hat eine sehr angenehme Stimme und weiß schöne und treibende Melodien zu schreiben, die in einigen Songs ganz gehörig mitwippen lassen. Mit, 'Walk Through Fire' und 'Waves Of Redemption' kann man sicher die Tanzschuppen diverser Nationen aufrollen, und nicht selten wird der Ruf laut werden, doch nochmal das "neue DEPECHE MODE Lied zu spielen". Eine gewisse Ähnlichkeit ist nämlich nicht zu leugnen.
Der Hit ist aber der Eröffnungssong 'Vanguard Of The New World', der zügig und mit Gitarre eine tolle Melodie über der zuckenden Meute ausgießt und nach zweieinhalb Minuten vorbei ist. Nicht umsonst ist der Song in Finnland sofort nach Release in die Charts gehüpft, und in den Download-Charts als Newcomer gleich mal auf Platz 1! Respekt, meine Herren!
Warum auch nicht, das Album ist in positivem Sinne zeitlos. Zwar sind besondere 80er-Reminiszenzen deutlich aus dem Titelsong hören oder aus "No One Knows About Us", aber sonst macht der keyboardlastige Goth-Dark-Wave-Pop-Rock der Nordlichter einfach Spaß, egal ob rasch vorgetragen wie in oben genannten Songs oder auch getragener wie im Titelsong, 'Silence The Serenade' oder dem melancholischen, passend betitelten 'Grey'. Sogar die etwas früh ins Feld geführte Ballade 'Who Does Not Want Freedom' macht sich mehr als ordentlich.
Kurz vor Schluss wurde dann den Wurzeln der Band Rechnung getragen, indem eine Coverversion die Zeit zurückdreht ins Jahr 1993. 'What Is Love' von HADDAWAY ist ein schöner Popsong, der in der neuen Version nicht notwendigerweise gewinnt, aber zumindest auch nicht negativ auffällt. Ihr könnt also entweder eine alte MODE-Scheibe rauskramen oder bei den SISTERS mal wieder reinhören oder eine Mischung daraus mit neuen Songs erwerben. Also ich freue mich über was Neues.
Anspieltipps: Vanguard Of The New World, Waves Of Redemption, No One Knows About Us
- Redakteur:
- Frank Jaeger