KING BUFFALO - Acheron
Mehr über King Buffalo
- Genre:
- Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Stickman Records
- Release:
- 03.12.2021
- Acheron
- Zephyr
- Shadows
- Cerberus
Der König bittet zur Audienz im antiken Griechenland.
Als sehr arbeitssam, ja geradezu arbeitswütig kann man KING BUFFALO bezeichnen, hat die Band doch in den vergangenen 20 Monaten nun bereits die vierte vollwertige Veröffentlichung rausgehauen (darunter ein Livealbum). Und kurz gesagt, für Liebhaber des psychedelisch gewandeten Rocks ist diese Band ein Fest. Mit einem hohen Maß an Eingängigkeit und ausgestattet mit wunderbarem Gitarrensound wird der Hörer um den Finger gewickelt - das trifft übrigens auf alle Alben der jüngeren Vergangenheit zu. Auf "Acheron" pendeln alle vier Songs um die 10-Minuten-Marke herum, während man bei den Stücken der vorherigen Alben noch etwas kürzer unterwegs war. Das heißt aber nicht, dass man sich innerhalb eines solchen Longtracks durch ein Feuerwerk verschiedenster Emotionen und Facetten musiziert; man lässt sich einfach etwas mehr Zeit zur Entfaltung der Stücke, kommt teilweise auch nicht so schnell zum Punkt, insbesondere 'Acheron' und 'Shadows' haben einen recht behutsamen, in die Länge gezogenen Aufbau, bevor auch diese Songs in Kulmination münden. Und das bedeutet in diesem Fall in schön trockene, verzerrte Riffsalven überzugehen, die ja durchaus typisch für KING BUFFALO sind. Interessant ist auch die Entstehungsgeschichte des Albums, welches nämlich während einer eintägigen Livesession in einer unterirdischen Höhle aufgenommen wurde.
Thematisch taucht man in die griechische Mythologie ein, wie man bereits an den Songtiteln unschwer erkennen kann. "Acheron", den Fluss der Toten, kann man an der einen oder anderen Stelle auf dem Album tatsächlich fließen hören. Aber das Fließende, sich langsam Aufbauende und Entfaltende der Musik passt insofern perfekt zur thematischen Grundausrichtung, da KING BUFFALO bewusst Geschichten erzählt mit den Songs und sie in einen Gesamtkontext setzt, der in diesem Fall "Acheron" als zweiten Teil in eine Trilogie, die Mitte des Jahres mit "The Burden Of Restlessness" begann, einfügt. Während diese Scheibe noch mit ein paar TOOL-Anleihen daherkam und insgesamt ein kraftvolleres Gesicht KING BUFFALOs zeigte und die meisten Songs darauf heavier und teilweise regelrecht rotzig tönen, betont "Acheron" eben die atmosphärische und melodische Seite der drei Könner aus Rochester im Bundesstaat New York. Auch das klingt mehr als gelungen, aber meine Lieblingsnummern von KING BUFFALO anno 2021 heißen dennoch 'Grifter' und 'The Knocks' (beide von "Burden..."). Angesichts dieser Unterscheidbarkeit der beiden Platten - obwohl beide deutlich erkennbar tief im Psychedelic Rock verwurzelt sind - darf man durchaus gespannt sein, welchen Weg die Band mit dem Finale der Trilogie im kommenden Jahr einschlagen wird.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer