KING OF ASGARD - Karg
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2014
Mehr über King Of Asgard
- Genre:
- Viking Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Blade (Sony Music)
- Release:
- 18.07.2014
- The Runes Of Hel
- The Trickster
- Highland Rebellion
- Remnant Of The Past
- Omma
- The Heritage Throne
- Huldran
- Rising
- Total Destruction (Bonus Track)
Musikalisch packende Viking-Metal-Scheibe mit rauem, urwüchsigen Charme
Die Viking Metaller KING OF ASGARD um die beiden früheren MITHOTYN-Mitglieder Karsten Larsson (Schlagzeug, auch bei FALCONER) sowie Karl Beckmann (Gesang und Gitarre) konnten sich vor zwei Jahren mit ihrem sehr starkten zweiten Studiowerk "To North..." einen Platz an der Spitze des Genres sichern. Nach über einjähriger Arbeit an den Kompositionen für das neue Werk "Karg" legen die Schweden nun das Endergebnis in Form von acht neuen Stücken plus einer BATHORY-Coverversion vor.
Zum Verständnis des Albumtitels bedarf es keiner Übersetzungskenntnisse. Das Adjektiv "karg" gibt aber einen Hinweis auf die Marschroute der neuen Stücke, obgleich man ihn nicht wörtlich nehmen darf. Gegenüber dem Vorgängeralbum "To North...", das von einer Vielzahl starker Melodien getragen wird, hat man den Melodieanteil etwas zurückgeschraubt. Stattdessen klingt KING OF ASGARD 2014 rauer und ursprünglicher. Die Stücke entfalten ihr Potenzial gewiss nicht auf den ersten Hör. Es bedarf vielmehr zahlreicher Hördurchläufe um zu realisieren, dass "Karg" womöglich das bis dato stärkste Werk der Schweden ist.
Zu Beginn darf sich der Hörer auf eine stürmischen Auftakt in Form des Stücks 'The Runes Of Hel' freuen, das sehr kraftvoll donnert, mit Doublebass-Spuren unterfüttert ist und vor allem gnadenlos treibend daherkommt. Das nachfolgende 'The Trickster' folgt dieser Route und klingt ebenso beeindruckend und erhaben wie der Opener. In Sachen Spieltempo gemäßigter präsentiert sich das hymnenhaft anmutende, sehr atmosphärische 'Highland Rebellion' mit kurzen Hörner-Einsätzen und recht schroffen Vocals von Karl Beckmann. In der zweiten Hälfte des Stücks nimmt man das Tempo zugunsten einer stärkeren Wirkung der vergleichsweise einfach gehaltenen Grundmelodie an der Gitarre nahezu komplett heraus.
Hymnisch marschiert das Werk weiter voran: 'Omma' startet mit einer melancholisch-schönen Melodie am E-Piano und entwickelt schnell eine dichte, geradezu mystische Atmosphäre bei reduzierter Instrumentierung. Der Songtitel wird mit sonorer, klarer Männerstimme als Chor gesungen. Der Spannungsbogen wird gut herausgearbeitet, ehe nach rund drei Minuten ein wahrer Blastbeat-Sturm losbricht. Ein künftiger Bandklassiker, wenn ihr mich fragt. 'Huldran' startet ähnlich beeindruckend wie das Eröffnungsstück des Albums. KING OF ASGARD peitscht mit viel Tempo nach vorne, rifft kraftvoll mit dezenten, aber nicht wirklich dominant herausgearbeiteten Gitarrenmelodien. Abgrundet wird das rund 50-minütige Album mit einer Coverversion des BATHORY-Klassikers 'Total Destruction', das schroff und nahe am Original angelehnt aus den Boxen feixt.
Abschließend ist aus meiner Sicht zu konstatieren, dass KING OF ASGARD mit "Karg" ein musikalisch ausgefeiltes, packendes Viking-Metal-Scheibchen vorlegt, das eben nicht eine weitgehende Kopie des Vorgängerwerkes "To North..." darstellt, sondern einen ganz eigenen, urwüchsigen Charme versprüht. Nicht nur in puncto Hymnen-Potenzial sondern auch in Sachen Härte gehen die Schweden außerdem in die Vollen. "Karg" wurde erneut in den Sonic Train Studios mit Andy LaRocque aufgenommen, der für ein differenziertes und kraftvolles Klangbild sorgte. Für mich persönlich ist "Karg" ein heißer Aspirant für den Einzug in die Album Top-Ten des Jahres 2014.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Martin Loga