KINGCROW - Eidos
Mehr über Kingcrow
- Genre:
- Modern Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Sensory / Alive
- Release:
- 26.06.2015
- The Moth
- Adrift
- Slow Down
- Open Sky
- Fading Out (Part. IV)
- The Deeper Divide
- On The Barren Ground
- At The Same Pace
- Eidos
- If Only
Bis dato reifstes Werk der Italiener
Was vor mittlerweile fast zwanzig Jahren unter dem Banner EARTH SHAKER noch relativ heftig und brachial gestartet wurde, hat sich seit der Umbenennung in KINGCROW mehr und mehr in Richtung progressiver, jedoch eher rockig als schwermetallisch intonierter Sounds verschoben.
Von solchen waren vor allem die letzten drei (von mittlerweile insgesamt sechs übrigens) Veröffentlichungen der Römer geprägt, wobei die Burschen vor allem von ihrem 2006er Gerät "Timetropia" hin zu "Phlegethon", das vier Jahre danach in die Umlaufbahn katapultiert wurde, einen mächtigen Entwicklungsschritt tätigen konnten. Nicht zuletzt, weil darauf Diego Marchesi sein Debüt als Sänger feierte und durch seine imposante Ausdrucksstärke mehr als nur eine Talentprobe ablegte.
Von besagter Tatsache und dem zusätzlich erarbeiteten Können feine, progressive Songs mit Tiefgang und Melodie zu komponieren, lebte schließlich "In Crescendo", mit dem die Jungs vor zwei Jahren erstmals auch außerhalb des Undergrounds auf sich aufmerksam machen konnten. Von den ersten Erfolgen dieser Art zusätzlich motiviert, scheinen die Italiener exakt jene Gangart weiterhin forciert zu haben und kredenzen mit "Eidos" ihr bis dato reifstes Album.
Die Bandbreite der als "Orientierungshilfe" verwendeten Klänge scheint zwar durchaus innerhalb des Genres geblieben zu sein, dennoch lassen sich neben Rhythmen in erlesener TOOL-Variante auch OPETH-sche Erhabenheit sowie die lockere Verspieltheit von Steve WILSON heraushören. Doch nicht nur für Prog in "zeitgemäßer“ Version geht den Burschen das Komponieren inzwischen scheinbar ganz einfach von der Hand, das melancholische Element der frühen MARILLION ist ebenso (beispielsweise in 'Open Sky') unüberhörbar, wie auch eine an David Gilmour erinnernde Leadgitarre immer wieder zum Vorschein kommt.
In den heftigeren Momenten - wie im über acht Minuten andauernden, vor Abwechslung nur so strotzenden Titelsong - kommen zudem diverse Metal-Helden als Inspiration zum Vorschein, allen voran DREAM THEATER auf Grund der Strukturen, aber auch SAVATAGE, wie die an "The Wake Of Magellan" gemahnenden, in einem erhabenen Kanon kulminierenden Gesangsbeiträge gegen Ende hin offenbaren.
Zwar klingt die Chose immer noch nicht ganz so eigenständig, wie man es hätte erwarten können, da die Jungs aber alle ihre Einflüsse dermaßen geschmeidig und homogen zu verarbeiten wissen, stellt diese Tatsache das einzige Manko von "Eidos" dar, einem Album, mit dem Prog-Connaisseure ihr Seelenheil finden werden!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer