KINGCROW - The Persistence
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2018
Mehr über Kingcrow
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Sensory Records (Alive)
- Release:
- 07.09.2018
- Drenched
- Closer
- Everything Goes
- Folding Paper Dreams
- The Persistence
- Every Broken Piece Of Me
- Devil's Got A Picture
- Night's Descending
- Father
- Perfectly Imperfect
Qualität ohne Identität.
Wenn eine Band über 20 Jahre im Geschäft ist und dennoch nicht mal als Geheimtipp durchgeht, muss irgendetwas falsch laufen. Vielleicht liegt es an der italienischen Herkunft von KINGCROW, dass es hier meist nur zu einem Achselzucken bei den meisten Prog-Fans reicht. Oder einfach an der insgesamt eher geringen Präsenz in deutschen Medien und Bühnen. Vielleicht auch am Wandel vom eher klassischen zum mittlerweile doch sehr modernem Prog, den die Römer durchlaufen haben.
Dieser Wandel ist zumindest immer mit Fortschritt und Überraschungen versehen, was in diesem Genre ganz sicher positiv gesehen werden sollte. Zumal bei den mir bekannten Alben ("Phlegethon", "In Crescendo", "Eidos" und nun "The Persistence") auch die Qualität immer gestimmt hat. Es mag nicht zu Jubelarien gereicht haben, aber das war immer guter, sehr reifer Progressive Metal.
Wie gesagt ist "The Persistence" jetzt noch eine Spur moderner als "Eidos" und lenkt so die möglichen Vergleiche in Richtung von Bands wie THE AURORA PROJECT, RIVERSIDE, MARILLION und ein bisschen TOOL. Und ich bin gewillt zu sagen, dass das in der meisten Zeit auch wirklich gut funktioniert. Songs wie die ziemlich dramatischen 'Closer' und 'Folding Paper Dreams' überzeugen in Aufbau, Atmosphäre und Anspruch, sind zudem von Sänger Diego Marchesi auch hervorragend eingesungen.
Aber, und das ist wohl des Pudels Kern, es fehlt wieder die letzte Spur Brillanz, die die Referenzen in ihren Songs einflechten können. Wenn ich "The Persistence" höre, gefällt es mir jedes Mal gut, doch sobald die Platte vorbei ist, bleibt nicht besonders viel in meinem Hirn zurück. Etwas, was die Landsmänner von DGM zuletzt gut hinbekommen haben.
Vielleicht müsste ich mich auch einfach noch mehr mit der Platte auseinandersetzen, aber die Rezension soll halt auch nicht erst in einem Jahr erscheinen. Doch normalerweise kann ich auch bei einem Prog-Album nach zehn Durchläufen einschätzen, ob es schafft sich einen besonderen Platz in Herz und Hirn zu erspielen, oder ob es eines der vielen, guten Alben ist, die man auch dank totaler Überflutung nur noch sehr selten auflegen wird. "The Persistence" entfacht bei mir nicht die Beharrlichkeit, die es braucht, um in die erste dieser beiden Kategorien zu landen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk