KINGDOM - Putrescent Remains Of The Dead Ground
Mehr über Kingdom
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Godz Ov War Productions
- Release:
- 12.03.2018
- Walls Of Askalon
- Putrescent Remains
- Grobowiec Ludzkoyci
- Niemy Krzyk Zagéady
- Black Light To The Rotten Wombs Of Disgrace
- Martwa Ziemia
- Karma Slayer
- Blashyrkh
Ein Death-Metal-Hail Richtung Blashyrkh
Mangelnden Arbeitseifer kann man den Herren von KINGDOM sicherlich nicht bescheinigen, immerhin ist "Putrescent Remains Of The Dead Ground" bereits der fünfte Release in der aktuellen Dekade und inhaltlich vielleicht auch sogleich die vielschichtigste Veröffentlichung, die der Polen-Dreier in der jüngeren Vergangenheit herausgegeben hat. Die acht Nummern stehen nicht mehr bloß für brutalen Old-School-Death-Metal, sondern erweitern das Feld (wie schon zuletzt angedeutet) um immer mehr Nuancen aus dem Black-Metal-Sektor, was sich vor allem in der Startphase der neuen Scheibe deutlich bemerkbar macht. Hier wird zwar ordentlich gerumpelt, aber der sphärische Anstrich verblasst derweil nicht und führt die Osteuropäer immer stärker zurück in die Anfangstage von IMMORTAL und MARDUK - und das sicherlich nicht bloß zufällig, wie das 'Blashyrkh'-Cover am Ende von "Putrescent Remains Of The Dead Ground" untermauert.
Bevor die leider nicht ganz so spektakuläre Interpretation des alten Klassikers zum Zuge kommt, ballert KINGDOM nach allen Regeln der Kunst all das raus, was die ersten fünf MORBID ANGEL-Alben und so manche IMMOLATION-Scheibe den Polen gelehrt haben. Das Material ist technisch durchaus anspruchsvoll, es ist dreckig und gemein, es bleibt aber trotzdem ziemlich straight, selbst wenn die Blasts phasenweise sehr viel Variation und so manches Break zulassen. Dass nicht ales Gold ist, was auf diesem Album glänzen möchte, liegt jedoch daran, dass diese Entschlossenheit nicht immer ins Songwriting umgemünzt werden konnte.
Gerade am Anfang will die Scheibe nicht richtig in Fahrt kommen, was sich aber schleunigst ändert, sobald die primitiven Aspekte von der Karte gestrichen werden und das Highspeed-Geprügel endlich auch einen passenden Rahmen bekommt. Nummern wie 'Niemy Krzyk Zagéady' geben schließlich jenen Ton an, der dem Album seinen Charakter verpassen soll, und er wird weitergepflegt im brutalen 'Karma Slayer' sowie im temporeichen 'Black Light To The Rotten Wombs Of Disgrace', die gleichzeitig auch das Highlight-Material von "Putrescent Remains Of The Dead Ground" darstellen. Dazwischen gibt es einige kleine Hänger, die man aber weitestgehend vernachlässigen darf, weil die wiederkehrenden Attacken in den übrigen Stücken Qualität genug haben, um diesem Album eine Weiterempfehlung zu spendieren.
Zwar ist KINGDOM nicht ganz so überzeugend unterwegs wie die ähnlich veranlagten Label-Kollegen von STILLBORN, aber schlecht ist das Material der neuen Platte beileibe nicht - auch unter Berücksichtigung des weniger gelungenen Coversongs.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes