KINGS DESTROY - A Time Of Hunting
Mehr über Kings Destroy
- Genre:
- Stoner / Doom
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- War Crime Recordings
- Release:
- 11.06.2013
- Storm Break
- The Toe
- Casse-Tete
- Decrepit
- Shattered Pattern
- Time Of Hunting
- Blood Of Recompense
- Turul
Staubig, trocken, düster und massiv!
Man merkt den Jungs von KINGS DESTROY ihre Herkunft aus dem Hardcore Underground nicht an, denn mit ihrer aktuellen Band liefern sie staubtrockene, tonnenschwere Stoner/Doom Mischlinge ab, die der Konkurrenz mal ordentlich Feuer unterm Hintern machen dürften.
"A Time Of Hunting", der Name klingt doch, als könne er was! Und er kann, denn ab jetzt wird Jagd gemacht auf die Institutionen im Stoner/Doom Genre. Die fünf Jungs aus New York haben schon mit ihrem Debüt "And The Rest Will Surely Parish" einen absoluten Achtungserfolg erzielt und die versammelten Genießer trockener, bedrückender Riffs aufhorchen lassen. Nun legen die New Yorker nach und servieren acht starke Riffmonster, Bastarde aus SABBATH und KYUSS, die sich mal lavaartig schwerfällig durch den Verstand, mal trockener und heißer als die Sahara in den Kopf fräsen.
Dabei bewegt sich der Gesang größtenteils im Doom-Bereich, er wird ruhig, qualvoll und sehr einfühlsam vorgetragen und einige Breaks schließen sich dieser Stimmung dann auch immer wieder gerne an. Insgesamt sind die Songgebilde langsam, schleppend, aber verdammt schwer. Überhaupt ist das Riffing die große Stärke von KINGS DESTROY. Davon konnte man sich auf dem Debüt schon überzeugen, kreative und eingängige Riffs waren und sind ein Markenzeichen der Band. Hinzu kommen gut gespielte und fantastisch abgemischte Schlagzeugarbeiten und ein (vielleicht etwas zu) unauffälliger Bass. Wenn die Soli aus dem Riffmassiv hervortreten ('Storm Break' oder 'Shattered Pattern'), erinnert das Ergebnis schwer an KYUSS, eine großartige Leistung.
KINGS DESTROY erfindet das Rad nicht neu, irgendwie hat man viele Versatzstücke aus dem Gebilde schon des öfteren gehört. Aber die Jungs vereinen die staubigen Wüstenriffs mit der Wucht und Melancholie, die den Doom so besonders machen. Heraus kommt ein Hybrid, der beide Fanlager überzeugen dürfte. Er verwischt die, ohnehin schon immer schwammiger werdende, Grenze zwischen den beiden Musikrichtungen noch weiter, klingt aber nie zu altbacken. Oft entscheidet sich in den ersten Sekunden, ob man diesen oder jenen Song ins Herz schließt. Und in der Hinsicht sind die New Yorker echte Profis. Jeder Song besticht durch eingängige, hoch melodische Grundthemen, die mit vielen kleinen Gitarrenausbrüchen nur noch lebendiger gestaltet werden (wen die ersten Klänge und das gelungene Soli von 'Casse-Tete' nicht umhauen, muss taub sein) und schon durch einleitende Riffs oder Soli vom Hocker hauen.
Das zweite Werk übertrifft das Debüt in jeder Hinsicht und das durfte man nicht unbedingt erwarten. Es überzeugt durch mächtige Riffs, tolles Drumming und melancholischen Gesang. Die Produktion setzt dem Monster noch die Krone auf. Enorm starke Scheibe für einen heißen Sommer, aber auch für einen langen und kalten Winter.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Dennis Hogrefe