KINGS OF LEON - Come Around Sundown
Mehr über Kings Of Leon
- Genre:
- Indie
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Rca Int. (Sony Music)
- Release:
- 15.10.2010
- The End
- Radioactive
- Pyro
- Mary
- The Face
- The Immortals
- Back Down South
- Beach Side
- No Money
- Pony Up
- Birthday
- Mi Amigo
- Pickup Truck
Das erste Album nach dem Durchbruch ist alles andere als Nummer sicher.
Auf Nummer sicher gehen die Followills sicherlich nicht mit ihrem fünften Album "Come Around Sundown". Der 2008er Vorgänger "Only By The Night" hat alternatives Volk und Chartpublikum gleichermaßen überrascht. Klar, vom dreckigen Indie Rock der ersten beiden Alben ist man weit entfernt, allerdings war das ja schon beim dritten Werk "Because Of The Times" abzusehen. "Only By The Night" hatte mit 'Sex On Fire' zudem einen Ohrwurm vor dem Herren, welcher von 'Use Somebody' sogar noch übertroffen wurde. Ein Album voller Eleganz verpackt in düstere Songs und doch massentauglich.
Was macht man nach solch einem Erfolgsalbum? Den Stil konsequent weiterfahren? Sich zu den Wurzeln zurückentwickeln, weil man diesen Rummel gar nicht mag? Oder doch einfach weiter machen? Immerhin kann man jetzt irgendwo machen was man will. Es werden schon genug Leute kaufen.
Die KINGS OF LEON entschieden sich für die dritte Variante. Man bleibt nicht auf der Stelle stehen sondern entwickelt sich weiter. Der Opener 'The End' hätte zwar mühelos auch auf "Only By The Night" gepasst und eines der Highlight darstellen können. Danach aber gibt man sich dem Cover entsprechend, welches eine Insel samit Palme bei Sonnenuntergang zeigt und irgendwie 60's-Flair verbreitet. Man pendelt zwischen Melancholie und dem Charme der 60er Jahre ohne wirklich total nach dieser Zeit zu klingen. Irgendwie stellt man sich aber genau diese vor. Eine Strandparty bei Sonnenuntergang und die KINGS OF LEON spielen ein Konzert nur bestehend aus diesen Songs während die Anwesenden tanzen, Spaß haben und in ihren Cadilacs vorfahren.
Hymnen wie 'Use Somebody' oder 'Sex On Fire' befinden sich allerdings keine auf "Come Around Sundown". Dafür fast durchweg hochwertiges Songmaterial. Bis auf das eher nichtssagende 'Mi Amigo' macht alles Spaß. Selbst das ziemlich amerikanisch klingende 'Back Down South' überzeugt mit der Zeit. Doch es sind vorallem 'The End', 'Radioactive' oder das Albumhighlight 'Birthday', die die Platte wirklich auszeichnen und zum immerhin zweitbesten Werk der Discographie (nach "Only By The Night") machen. Doch wer hat wirklich erwartet, dass man den letzten Output wirklich toppen könnte?
Man versöhnt vielleicht sogar wieder Fans der ersten Stunde durch den wieder organischeren Sound und das einfach nach Amerika klingene Songwriting. Das Quartett klingt zwar nicht mehr so dreckig wie noch auf "Youth & Young Menhood", dennoch sind Parallelen zu erkennen.
"Come Around Sundown" ist eine wirklich gute Platte geworden und ich muss mein Statement zurückziehen, dass die neue INTERPOL das beste Indie-Album des Jahres 2010 ist. Die KINGS OF LEON liegen doch einen Hauch weiter vorne und machen auch auf lange Sicht Spaß mit Album Nummer fünf.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Sebastian Berning