KING'S X - Out Of The Silent Planet
Mehr über King's X
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Atlantic
- In The New Age
- Goldilox
- Power Of Love
- Wonder
- Sometimes
- King
- What Is This?
- Far, Far Away
- Shot Of Love
- Visions
KING´S X sagte man damals nach, sie machten Musik für Musiker. Musik, die für Normalsterbliche zu kopflastig und daher für den Massenkonsum nicht geeignet ist. Ich habe nie verstanden, worauf sich diese Aussage beruft. Denn die Zeit, in der diese Aussage entstanden ist, ist die Zeit der Veröffentlichung des Debüts "Out Of The Silent Planet" aus dem Jahr 1988. Auf diesem Debüt steht meiner Meinung nach kein einziger Track, der auch nur im Ansatz überfordert. Auf "Out Of The Silent Planet" stehen ausschließlich intelligent arrangierte Rocker wie zum Beispiel der eröffnende Titeltrack, der mit seinem mitreißenden Groove und einem brillantem Gitarrensolo begeistert. Dass die Jungs um Sänger/Basser Doug Pinnick ihre Instrumente beherrschen, ist klar, so hört man auf "Out Of The Silent Planet" einige Zungenschnalzer, die sich aber zumindest damals noch völlig dem roten Faden des jeweiligen Songs unterordneten. Den Vorschusslorbeeren der Musikindustrie, die sich eines Goldesels wähnte, konnten die drei Texaner trotzdem nicht ganz gerecht werden. Zu einem Achtungserfolg wurde das Debüt aber auf jeden Fall. Und das aus gutem Grund.
Das wunderschön gesungene 'Goldilox' verführt mit einer hinreißenden Melodie, was aber eigentlich für alle Tracks der Scheibe gilt. Patentrezept: Groove im Quadrat, kantige Riffs und die bestmögliche und eingägigste Gesangsmelodie, die es zu erreichen gibt. So werden aus den Stampfrockern 'Power' und 'What Is This?' gnadenlose Hits, die auch heute noch sehr häufig meine Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen.
KING´S X sind bis heute der Geheimtipp, der nie die große Karrierekurve gekriegt hat. Ich kann mich an eine Szene Anfang der Neunziger erinnern, als die Jungs als Vorband von AC/DC in der Frankfurter Festhalle so gnadenlos ausgepfiffen wurden, dass sie sogar verfrüht von der Bühne gingen, als die komplette Halle die Eintrittskarte mit dem fetten AC/DC-Logo in die Höhe hob. Dabei haben Doug, Jerry und Ty um Längen besser performt als die an diesem Abend ultraschwachen australischen Rockheronen. Na ja, vor AC/DC zu spielen, ist natürlich keine leicht Aufgabe, da das Publikum eher eingefahren ist. Und für das saufende Partyvolk vor der Bühne war die musikalische Intelligenz von KINGS X dann doch zu hoch.
Anspieltipps: In The New Age, Goldilox, Power Of Love, Sometimes, What Is This?
- Redakteur:
- Alex Straka