KINT - Pfann' bei Tante Börek
Mehr über Kint
- Genre:
- DoomCoreRockSludge
- Release:
- 10.03.2006
- To Be Hit
- Cerebrotronic Introvert
- Rahul In Love
- Knifer
- I Will Feel This Pain For The Rest Of My Life
- Woolen Heart
- Mount Rule
- I Need You To Love Me
- Holy Hula
- Worm Down The Wire
- To Be Hit ( Video)
- Knifer (Video)
Nun will ich beschreiben, was mich musikalisch da seit kurzer Zeit begleitet. Christian Bogisch hatte mir vor kurzem zwei Demo-Tapes des Berliner Dreiers KINT zugesandt. Sie vereinigen wahrscheinlich nur wenige Teile des bisherigen Outputs dieser Lärmzwiebeln. Außerdem sind noch diverse Videos beigefügt worden, welche bei Betrachtung ziemlich viel Spaß andeuten. Tobsuchtsanfälle an und vor Bühnen garantiert.
Das eine mir vorliegende Machwerk nennt sich "Pfann' bei Tante Börek" und enthält neben zehn Songs eben auch zwei Videos. Die zweite Wildheit trägt den bedeutenden Name "Der Mama und wie er in die Welt kam". Enthalten sind hier die beiden Wunderkracher 'Rahul In Love' nebst 'Tommi Aeoni In The Shadow Of A 50-Foot-Stonhenge'. Puh, wat für Titel, ey. Livevideos von 'Cerebrotronic Introvert' und 'Schwooligan' kompletieren dett Janze. Für diese Single gibt es eine weitere Kurz-Besprechung auf POWERMETAL.de. Beide Tapes wurden 2006 eingeschnickt [Was wurden die? - Anm. d. Lektors] und liegen bestimmt weiterhin auf E-Mail-Nachfrage vor. Diese Herren scheinen auch recht umtriebig in Berlins Rockszene in all ihren Facetten unterwegs zu sein.
Wer hinter den wohl bewusstseinserweiternd be-namten Demo-Bezeichnungen puren Grindcore vermutet, sei entspannt und möge seine Schweinedärme wieder in den Foron 500 zurücklegen. Wobei ... der Gesang des Kreischos Bogisch gerät in einigen Passagen in Sludge-Gefilde. Das gefällt auch Mithörern ausgesprochener Bösmusik. Aber vor allem wird hier gerockt, was die Muskeln hergeben. Hier wurde in sämtlichen Genre-Unterarten des Rock und Metal gefischt, was die gesamte Spielzeit über auffällig viel Kurzweil bietet. Langweilig wird dett nie. Auf 'Woolen Heart' - einen Doomdämpfer vorm schwarzen Wald - folgt 'Mount Rule' was mit einer gepflegten Melodei zu beeindrucken weiß. Da habe ich mich vom Rhythmus teilweise an seelige SHELLAC oder HELMET-Zeiten schluchzend erinnert. Aber nicht doch, dass da Ödenei vermutet wird, geht der Song auf einmal lärmend nach vorne. Das präzise Schlagzeug wird vom überschnappenden Gesang regelrecht hin und her geschubst.
Es ist festzustellen: Alle drei Mucker wissen ihr Handwerk anzubieten. Respekt. 'I Need You To Love Me' ist ein knackiger Zweiminüter, der auch auf Indie-Dissen zum Mitrocken animieren dürfte. Weil das Ganze noch im Demo-Status ist, wünschte ich mir sehr, dass KINT endlich die Möglichkeit erhalten sollten, weiteres Material schön im Studio einzuklöpppeln. Aber nicht mit zu viel Schnickschnack, gerade das gehörige Stück Garagenputz macht die 'Pfann' so hörbar. Wieder richtig Zeit und Freude kommt bei 'Holy Hula' auf. Dieser Bastard lauert im Gebälk, um einem überraschend das faltige Gesicht zu zerkratzen. Gerade bei den Rock-Stücken würde dem Gesang aber noch mehr Rauheit gut zu Halse stehen. Wer aber kann die vielen Deziliter Whiskey zählen, welche die Rauen der Rauesten weggegurgelt haben, um eine wahre Röhre zu erhalten. Oder sich operieren haben lassen. Vergesst das!
Nicht vergessen sollte die geneigte Leserschaft, das Zehnsong-Demo "Pfann' bei Tante Börek" aus Berlin zu ordern. Ich bin begeistert, da sich hier Stilbreite und Stilsicherheit mit Freude an Ideen und "Ernsthaftigkeit" paaren. Hinterdrein wird mit 'Worm Down The Wire' noch ein knarzender Lärm-Sabbat gegeben, der die Vorliebe auch zu Combos wie SUNNO))) und Konsorten dunkel glänzen lässt.
Anspieltipps: Cerebrotronic Introvert, Holy Hula, Rahul In Love
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben