KISKE, MICHAEL - Instant Clarity
Mehr über Kiske, Michael
- Genre:
- Melodic Rock
- Be True To Yourself
- The Calling
- Somebody Somewhere
- Burned Out
- New Horizons
- Hunted
- Always
- Thanx A Lot !
- Time\'s Passing By
- So Sick
- Do I Remember A Life ?
Michael Kiske !!! Ein großer Name, bei dem die meisten an die unvergesslichen Helloween-Meisterwerke "Keeper of the seven keys Part 1 + 2" denken. Es war seine Stimme, die zu viel dazu beigetragen hat, daß man diese CD's zu den Metalklassikern zählen darf. Seine klare, einfach göttliche Stimme macht das Anhören dieser Alben immer wieder zu einem musikalischen Hochgenuss. 1989 entschied sich jedoch Mastermind Kai Hansen, aus der Band auszutreten und mit Gamma Ray eigene Wege zu gehen. Der bleibende Rest von Helloween kreierte mit "Pink Bubbles Go Ape" und "Chameleon" zwei CD's, die so gut wie jedem Helloween-Fan entsetzten. Es gab Streitereien in der Band und man entschied, daß es die beste Lösung für alle ist, wenn man Michael Kiske herausschmeisst. Gesagt, getan, mit Andi Deris fand sich ein neuer Sänger und Helloween entfernte sich immer weiter von dem, was es einmal gewesen ist. Michael Kiske entscheidet sich ab sofort für eine Solokarriere und mit "Instant Clarity" liegt das erste Album vor. Um ehrlich zu sein, beim ersten Anhören war ich schockiert. "Instant Clarity" ist seicht, die Musik wirkt einfach belanglos. Im Nachhinein stehe ich über diesen Dingen, denn ich hatte bei Michael Kiske's erstem Soloalbum wahrscheinlich ein Meisterwerk à la "Keeper of the seven keys" erwartet. Daß dem nicht so war, hätte eigentlich von vornherein klar sein dürfen, insbesondere nach einigen Aussagen seitens Kiske, in denen er sich mehr und mehr vom Metal distanzierte. Somit ist "Metal" auch nicht der richtige Begriff um diese CD zu beschreiben. Ich tendiere zu einer recht eigenwilligen Mischung aus Rock mit sehr viel experimentellen Zugaben. Mit der Zeit weiss diese CD zu gefallen und ich kann ihr immer mehr Positives abgewinnen. Wesentlich dazu beigetragen haben Gastmusiker wie Kai Hansen und Adrian Smith. Ansonsten wäre dieses Album wohl in der Durchschnittlichkeit versunken. Aber mit Liedern wie "The Calling", "New Horizons" oder "Thanx A Lot" kann Kiske doch überzeugen. Leider sind auch einige Ausrutscher dabei. So wären zum Beispiel "So Sick" oder "Do I Remember A Life?" zu nennen. Also ein durchwachsenes Album, das man sich mehrmals anhören muss um Gefallen daran zu finden. Einen Pluspunkt bekommt Kiske durch die Texte, die er verfasst hat. Ich habe selten derart sozialkritische Texte gelesen, die einen nachdenklich stimmen und zeigen, wo Kiske seine eindeutigen Stärken hat. Unter diesem Gesichtspunkt verzeih ich gerne die musikalischen Ergüsse, die er hier teilweise fabriziert hat. "Instant Clarity" ist kein Pflichtkauf und ich würde mich in punkto Empfehlungen eher zurückhalten, dennoch sollte man einmal reingehört haben um sich selbst ein Urteil zu bilden. Es ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber einige Geschmäcker wird er treffen. Hochinteressant sind die Abschlußworte, die er seinen ehemaligen Kollegen von Helloween zukommen lässt: "Funny Thanks to the remaining rest of Helloween for being a loud warning for me about what true art and friendship never meant to be". Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Anspieltips: The Calling, New Horizons
- Redakteur:
- Christian Debes