KISSIN' DYNAMITE - Megalomania
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2014
Mehr über Kissin' Dynamite
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- AFM (Soulfood)
- Release:
- 05.09.2014
- DNA
- Maniac Ball
- VIP In Hell
- Fireflies
- Deadly
- God In You
- Running Free
- Legend Of The Legendary
- The Final Dance
- Ticket to Paradise
- Golden Cage
Vom Abschlussball und rockenden Glühwürmchen
Höhenflieger, Emporkömmlinge und Kassenschlager. Die Frischlinge von KISSIN' DYNAMITE erleben genau das, wovon viele in ihrem Alter nur träumen: Sie leben den hiesigen Rockstar-Traum. Hier sind sie mit Bands wie Udo Dirkschneider oder STEEL PANTHER auf Tour, dort treten sie mit ihrer unbekümmerten Mixtur aus Heavy Rock und Glam Metal in sämtliche Ärsche und veröffentlichen nebenbei noch Studioalben, die allesamt hervorragende Kritiken bekommen. Dabei hätte für das neue Album der Titel "Megalomania" nicht besser gewählt werden können, läuft doch gerade das junge Gemüse häufig Gefahr, dass ihnen der immense Erfolg zu Kopf steigt. Doch KISSIN' DYNAMITE lässt nichts anbrennen und hat eine Platte am Start, die von Fans blind gekauft werden kann, obwohl die Jungs nicht gerade auf der Stelle treten.
So klingt "Megalomania" zumindest musikalisch reifer und erwachsener als noch "Money, Sex And Power", die Erfahrungen der letzten Jahre haben sich also bezahlt gemacht. Und mit 'DNA' legen die Schwaben gleich einen Einstieg nach Maß hin: Prädestiniert als absolute Live-Hymne punkten hier vor allem der Ohrwurmrefrain, die satten Gitarren sowie die dicken Eier, mit der die Band diesen Opener würzt. Und obwohl das restliche Album dieses anfängliche Höchstniveau nur bedingt erreicht, gibt es mit 'Maniac Ball' und 'God In You' einige Songs, die den Reifungsprozess des knutschenden Dynamits wohl am besten zum Ausdruck bringen. Es wird etwas dunkler und energischer, die Jungs experimentieren sogar mit einigen Elektropassagen und schielen, zumindest über weite Strecken, gekonnt über ihre selbst gesetzten Grenzen. Dass dies jedoch auch in die Hose gehen kann, zeigt uns der Track 'Legion Of The Legendary', der zumindest im Refrain ein wenig überzeugen kann.
Auch wenn man im vierten Anlauf an das textliche Schema der Vorgänger festhält, kann man immerhin musikalisch durchatmen. Denn trotz des leicht experimentiellen Beigeschmacks, halten die urtypischen Rocksongs immernoch das Heft in der Hand. 'VIP In Hell', 'Deadly', sowie 'Running Free' sind hierfür die besten Beispiele, nach denen Fans und Anhänger lechzen dürften. Und auch die gefühlvolle Schiene wird mit dem tollen (weiteren) Höhepunkt 'Fireflies', sowie dem himmlischen 'The Final Dance' abgedeckt. Let me fly...
KISSIN' DYNAMITE kann also auf ein mehr oder weniger gewöhnungsbedürftiges, aber auch in sich stimmiges und abwechslungsreiches Rockalbum blicken, bei dem der ach so wichtige Weiterentwicklungsprozess nun wahrlich nicht auf der Strecke bleibt. Dass der eine oder andere neue Song auch live fabelhaft funktioniert, bewiesen uns die Jungspunde bereits im fast vergangenen Festivalsommer. Man darf also gespannt sein, wie es mit ihnen weitergeht und welche kaltschnäuzigen Rockstücke sie noch zu bieten haben. "Megalomania" zumindest hat davon einige im Repertoire.
Anspieltipps: DNA, Maniac Ball, VIP In Hell, Fireflies
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp