KISSIN' DYNAMITE - Steel Of Swabia
Mehr über Kissin' Dynamite
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- EMI
- Release:
- 25.04.2008
- Let's Get Freaky
- Out In The Rain
- Steel Of Swabia
- Against The World
- My Religion
- Only The Good Die Young
- Zombie
- Welcome To The Jungle
- Heartattack
- Lie For Me
- Ready Steady Thunder
Die Jungs von KISSIN' DYNAMITE haben sich wirklich einiges vorgenommen: Die fünfköpfige Jungtruppe aus dem Schwabenland misst durchschnittlich gerade einmal 16 Lenze, versucht aber auf ihrem Debütwerk "Steel Of Swabia" schon mit einer derartig dreisten Klischeefülle aufzutrumpfen, dass man meinen könnte, die Band gehörte schon zu den alten Hasen im internationalen Hard-Rock-Business.
Dieser Umstand setzt sich beim Songwriting allerdings recht zügig fort: Das Quintett vermischt eine ganze Reihe astreiner SCORPIONS-Zitate mit erfrischenden Melodic-Metal-Ingredienzen, klingt dabei zwar weniger originell, zaubert aber stellenweise ein paar Refrains auf die Platte, die vor 20 Jahren so manchem Stadion-Rocker die Tränen in die Augen getrieben hätten. Doch kann dies auch heute noch gut gehen?
Tja, auf diese Frage gibt "Steel Of Swabia" bis auf weiters noch keine konkrete Antwort. Streng betrachtet sind die verwendeten Ideen in den elf Songs genauso ausgelutscht wie der glatte bzw. glatt produzierte Gesamtsound der Süddeutschen. Insbesondere die ruhigen, mitunter auch pathetischen Nummern verschwinden so recht schnell in der Bedeutungslosigkeit, obschon sie insgesamt recht ansprechend vorgetragen werden. Aber von klischeehaften Stücken wie 'Against The World' und 'Out In The Rain' wird sich heuer wohl niemand mehr aus der Reserve locken lassen, der irgendwann auch schon mal die rauere Seite der harten Rockmusik kennen gelernt hat.
Dementsprechend kauft man der Band die Ausflüge in den metallischen Bereich auch nicht immer ab. Stücke wie 'Heartattack', 'My Religion' oder der Titelsong mögen über akzeptable Refrains verfügen, wirken aber aufgesetzt und erzwungen, weil die Lockerheit der Rhythmen sich selten auf die Performance niederschlägt. Lediglich etwas rockigerer Stoff wie 'Welcome To The Jungle' oder 'Only The Good Die Young' bricht zwischenzeitlich aus diesem Schema aus und markiert auch schon die echten Highlights von "Steel Of Swabia".
Im Hinblick auf das Alter der Beteiligten fällt es ungleich schwerer, hier ein deutliches Urteil zu sprechen, da man die Ambitionen der Band möglicherweise auch missinterpretiert. Doch den Eindrücken des Debüts zufolge reicht den Newcomern der Ruf der Hard-Rock-Boygroup als Grundlage aus. Ohne die zwingend erforderlichen Ecken und Kanten werden KISSIN' DYNAMITE es aber ziemlich schwer haben, in diesem harten Geschäft zu bestehen. Aber da die kompositorischen Anlagen grundsätzlich ganz ordentlich sind, darf man in dieser Hinsicht für die Zukunft dennoch recht zuversichtlich sein.
Anspieltipps: Welcome To The Jungle, Only The Good Die Young
- Redakteur:
- Björn Backes