KLEN-DATHU - Songs Of The Familiar Unknown
Mehr über Klen-Dathu
- Genre:
- Rock
- Stepping Forward
- Somewhere becomes nowhere...
- Blank
- When circles...
- Here I Am
- Walking into...
- Zamonia
- Poetry writes...
- Letter
- When the songs...
- Fire
- Physical wounds...
- Houses
- Now everything...
- The Familiar Unknown
- Written Upon
- Now all of us ...
- Going Beyond
Endlich ist es vollbracht! Das Hamburger Quartett KLEN-DATHU serviert uns mit "Songs Of The Familiar Unkonwn" seinen ersten Longplayer. Während die beiden kurz gehaltenen Appetizer "Trouble" und "Just A Ride" schon sehr zu gefallen wussten, übertrifft die Truppe, die ihren Stil "New Oldschool" tituliert, mit dem herrlich aufgemachten neuen Rundling alle Erwartungen und verwöhnt den Hörer gleich dreifach:
Schon die optische Umsetzung lässt meine Kinnlade die Schwerkraft spüren. Wunderschön, fast schon kunstvoll und mit viel Liebe zum Detail wurde hier ein Kleidchen geschneidert, welches dem Silberling hervorragend steht. Motive, wie auch die farbliche Gestaltung sprechen den Konsumenten sofort an und versetzen ihn in die fiktive Welt der Hauptdarstellerin namens "Blanket".
Und da wären wir auch schon beim zweiten Bonus: der lyrischen Komponente. Anstatt sich mit Liebesbotschaften, Weltkrieg, Alkohol, Politik oder anderen wichtigen Themen herum zu ärgern, haben KLEN-DATHU ein faszinierendes Märchen-Konzept gehäkelt, welches man gelesen haben muss, um es zu erfassen. Ich möchte dem potentiellen Käufer nun nicht die Spannung nehmen, will aber verraten, dass Blanket eine emotionale Reise erlebt, die mitreißt.
Und genau dies vermag auch die Musik. Unterbrochen von kurzen erzählerischen Einlagen, die sich allerdings nicht als störend erweisen, bekommen wir auch auf "Songs Of The Familiar Unknown" den gewohnt frischen Rocksound geboten, der schon auf den oben erwähnten EPs erfreuen konnte. Allerdings spürt man an allen Ecken, dass KLEN-DATHU als Band noch einmal gereift ist und somit viele kleine Details einfach fluffiger in die Kompositionen eingeflochten wurden. Die Melodien zünden einfach schneller (also sofort!), und die offene Produktion lässt allen Instrumenten den nötigen Entfaltungsfreiraum. Selbst die Gast-Taube im herzzerreißenden 'Letter' wurde gekonnt in Szene gesetzt. Man darf gespannt sein, welcher Musikant diesen Part in einer Livesituation darbieten wird.
Die Musik selbst ist schwerlich kategorisierbar. Rockmusik mit weiblichem Gesang, der mal behutsam sanft, mal brachial metallen über den Hörer herfällt. Von überflüssiger Selbstdarstellung der einzelnen Musiker wird abgesehen, dafür belegen die Tracks an sich schon ausreichend deren handwerkliche Fähigkeiten. Frontfrau Kati verpasst mit ihrer kraftvollen und einprägsamen Stimme den Texten das jeweils nötige Feeling und beweist dabei, wie flexibel ihr Organ ist. So röhrt sie im heftigen 'Fire' herrlich kehlig, während sie in ruhigen Momenten wie dem grandiosen 'Houses' einschmeichelnden Gesangsbalsam aus den Boxen tropfen lässt. Ganz, ganz wunderbar.
Wer nun gespannt ist, welche Abenteuer unsere Protagonisten Blanket während ihrer Reise auf "Songs Of The Familiar Unknown" erlebt, sollte lumpige zehn Euro investieren und dieses Kleinod deutscher Underground-Musik über die Homepage der Band erwerben.
Anspieltipps: Fire, Houses, Letter, Here I Am
- Redakteur:
- Holger Andrae