KLOAK - A True Bohemian Revolutionary
Mehr über Kloak
- Genre:
- Noise Rock
- Label:
- Mighty Music/Plastic Head
- Release:
- 13.10.2003
- 80% Bassminus
- A Shovel
- Contact 12
- Konvolut
- G-Point/Slaughter
- Thermopacked
- 18 Hz Party
- 100
- The Goal Is Self-Effacing
Ach, war das früher lustig mit dem Weltempfänger. Einfach mal da ein wenig gedreht, dort ein Hebelchen umgelegt und schon hatte man den georgischen Landwirtschaftskanal auf den Lauschern. Ob Polizeifunk oder Kochrezepte aus Bali, alles war zu erreichen und manchmal zu oft alles gleichzeitig. Drollige Störgeräusche und ekelhaft hohe Fieptöne gab es zuhauf, was einem des öfteren wie ein erster Kommunikationsversuch außerirdischen Lebens anmutete. Nun, seit damals sind wirklich einige Lenze ins Schilf gegangen und David Hasselhof ist auch nicht mehr ganz der Mädchenschwarm, der er mal war. Radiogeräte sind fast aus der Mode und die Langwelle so gut wie vergessen, da tauchen KLOAK mit ihrem Debütwerk "A True Bohemian Revolutionary" auf, nur um den ganzen grässlichen Krach mit schlechter Produktion nachzuahmen, den Hörer mit schaurigen Shouts die Musik zu verleiden und sowieso alles nervend und mit dem denkbar hässlichsten Booklet der Weltgeschichte verbunden in Plastik zu hauen. Wabbelnde Schrammelgitarren, ein dreckiger Drumsound und stibitzte Riffs reihen sich in das negative Bild ein. Some call it noise, some call it die Kunst des schlechten Geschmacks. Texttechnisch wäre da auch nichts mehr rauszuholen, selbst wenn Gott in Person die Feder für die Herren aus Dänemark geschwungen hätte. Und wahrlich: die Lyrics stammen wohl direkt und ohne Umwege aus dem Klo.
Diejenigen, die noch möglichst unausstehliche Töne brauchen, um den Nachbarn endgültig in den Selbstmord zu treiben mögen zugreifen. Diejenigen, welche Wert auf ein möglichst unbeschadetes Seelenleben legen, nicht.
Anspieltipps: Die ersten zwanzig Sekunden von "80% Bassminus", um das ganze Elend zu erleben.
- Redakteur:
- Lasse Rosenberger