KLONE - Meanwhile
Mehr über Klone
- Genre:
- Alternative Prog Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- KScope
- Release:
- 10.02.2023
- Within Reach
- Blink Of An Eye
- Bystander
- Scarcity
- Elusive
- Apnea
- The Unknown
- Night And Day
- Disobedience
- Meanwhile
Deutlich packender als der Art-Rock-Vorgänger ...
Die Reise der Franzosen KLONE verfolge ich als Fan progressiver Töne schon seit einigen Jahren gespannt. Begonnen hat der Fünfer dabei ganz klar im Fahrwasser der Prog-Titanen TOOL, womit er vor allem in der langen Wartezeit zwischen den Werken von Maynard James Keenan und Co. meine Aufmerksamkeit wecken konnte. Zuletzt segelte man aber hart am Wind in Richtung atmosphärischerer und ruhigerer Art-Rock-Gefilde, weshalb mir persönlich der letzte Langdreher "Le Grand Voyage" nicht mehr komplett zusagte. Entsprechend gespannt bin ich nun auch, welchen Kurs "Meanwhile" anno 2023 setzt und ob meine frühere Begeisterung für das Quintett zurückkehrt.
Der Opener 'Within Reach' lässt mich auf jeden Fall schon einmal hoffen, denn nach atmospährischem Beginn mitsamt toller Gesangsdarbietung von Fronter Yann Ligner schwingt sich die Nummer langsam zu einem wunderschönen und wuchtigen Crescendo auf. Mit den härteren Gitarrenwänden kehren dabei auch sofort die TOOL-Parallelen zurück, die ich an KLONE immer so geliebt habe. 'Blink Of An Eye' und 'Bystander' sind danach zwar wieder deutlich ruhiger und atmosphärischer ausgelegt, haben aber so viele tolle Ideen in Sachen Gitarre, Schlagzeug und Gesang im Gepäck, dass mich auch der Mangel an wirklich großen Dynamiksprüngen nicht so sehr stört. Insgesamt gefällt mir das Material bis hierhin nämlich deutlich besser als "Le Grand Voyage" in seiner Gesamtheit.
Gut, 'Scarcity' übertreibt es im Anschluss doch ein wenig mit der Melancholie und erstmalig kommt bei mir so etwas wie Langeweile auf, die 'Elusive' glücklichwerweise sofort wieder, mit fast schon an Grunge-Zeiten erinnenden Gitarrenwänden und einer wunderschönen Gesangsmelodie mitsamt Harmonien, wegfegt. Gleichzeitig leitet der Track eine wahre Hochphase zur Mitte der Scheibe hin ein, die mir richtig gut gefällt. So hat etwa 'Apnea' ein paar wirklich überraschende und starke Syntheziser im Gepäck, während 'The Unknown' mit tollen Stakkato-Riffs wieder gewaltig die TOOL-Welle reitet. 'Night And Day' vereinigt schließlich den melodischen und atmosphärischen Teil des KLONE-Sounds mit metallischer Härte und synkopierten Riffs und gehört für mich zu den ganz großen Höhepunkten dieser Scheibe, die übrigens wie zu erwarten von einer aufgeräumten Produktion veredelt wird, die für Hörer und Hörerinnen sämtliche Instrumente hervorragend herausarbeitet.
Kommt "Meanwhile" also insgesamt an das Frühwerk der Franzosen heran? In meinen Ohren nicht ganz, denn gerade "Black Days" würde ich zum Beispiel deutlich vorziehen. Dennoch hat der Fünfer eine leichte Kurskorrekur vorgenommen, die das Prog-Schlachtschiff in musikalische Gewässer führt, in denen ich typischerweise meine Netze auswerfe. Mit 8,5 Punkten hat die Scheibe im Vergleich zum direkten Vorgänger die Nase dann auch deutlich vorne.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs