KNAPP, TOBY - Misanthropy Divine
Mehr über Knapp, Toby
- Genre:
- Instrumental/US Metal
- Label:
- Rock It Up Records
- Misanthropy Divine
- Flies
- Entity Unseen
- Dreaming The Microplex
- Shut Down
- The Forlorn
- Rhinecliff Bridge
- The Movement Of Things
- Wizard ARcher (2008 Remix)
- Misanthropy's Reprise
Ein Soloalbum des ehemaligen ONWARD-Gitarristen, welches nicht nur Musikern feuchte Träume bescheren dürfte.
Toby Knapp ist der Gitarrist der aufgelösten US-Metal-Combo ONWARD, bei denen unter anderem Michael Grant von CRESCENT SHIELD gesungen hat. Der flinke Saitenhexer, der bereits den einen oder anderen solistischen Exkurs veröffentlicht hat, legt mit "Misanthropy Divine" nun einen weiteren Beleg seines Könnens vor. Unterstützt wird er dabei von Deen Sternberg an den Lungenflügeln und Angelo Sasso an den Kochtöpfen.
Da ich kein sehr großer Freund von instrumentaler Musik bin, kann ich beim eröffnenden Titelsong lediglich anerkennend feststellen, dass der gute Herr Knapp seine Lektionen sehr wohl gelernt hat. Abgesehen vom Drumcomputer hat diese Nummer ein cooles Feeling und besticht mit melodischen Gitarrenmelodien.
Das nachfolgende 'Flies' erinnert mich dann sofort an Jeff Waters' frühes Geschrummel. Herrlich. Im Tempo deutlich angezogen und mit einer hohen, aber nicht zu schrillen Stimme ergänzt, vermag mir das Ganze aber deutlich besser zusagen. Top. Und 'Entity Unseen' setzt dem sogar noch einmal eine Sahnehaube auf, da in dieser Komposition bei gleich bleibend hohem Tempo die Melodiendichte merklich erhöht wurde. - Erinnert nur mich der Chorus an einen Song auf der tollen CD von LIFE ARTIST? Wahrscheinlich. – 'Dreaming The Microplex' ist dann (leider) wieder stimmlos. Der extrem wuchtige Beat ergibt in Kombination mit dem coolen Gitarrenspiel allerdings eine sehr interessante Mischung. – Erinnert sich noch jemand an CALHOUN CONQUER? - Schön, wenn man permanent dazu ermuntert wird, längst vergessene Perlen auszubuddeln. Aber zurück zum eigentlichen Geschehen. 'Shut Down' hat einen exzellenten Groove, kommt beinahe funkig 'rüber. Cool. 'The Forlorn' – ein weiteres Instrumental – ist dann sphärisch getragen. Hier beweist Toby, dass er auch sehr gefühlvoll spielen und komponieren kann. Ein toller Farbtupfer auf dem Album. Wie auch das treibende 'Rhinecliff Bridge', bei dem die Gesangmelodie sofort zündet. Abgeschlossen wurde die ursprüngliche Version dieses Tonträgers vom flotten 'The Movement Of Things', welches erneut mit toller Gitarrenakrobatik erfreut.
Wieso ich nun "wurde" und "ursprüngliche Version" geschrieben habe, erklärt sich durch den Umstand, dass Rock-It-Up-Records diese Eigenveröffentlichung um zwei Boni erweitert hat: 'Wizard Archer' und 'Misanthropy's Reprise'. Bei diesen Tracks sind zwar leichte Abstriche in der Klangqualität zu machen, rein musikalisch überrascht zumindest der zweite Titel mit extremer Heftigkeit und dem Gitarrenmeister höchstpersönlich am Mikrophon. Unterhaltsam.
Anspieltipps: Shut Down; Flies; Entity Unseen
- Redakteur:
- Holger Andrae