KNECHT - Knecht (EP)
Mehr über Knecht
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Joe Knecht / Distrokid
- Release:
- 16.07.2021
- Transformation
- Tabernacle Jam
- Working Title
- Overture (Excerpt From Halo Reach)
- Summer Nights
- Destruction
Instrumentaler Eintopf.
KNECHT ist das Projekt des jungen Multiinstrumentalisten Joseph Knecht aus dem US-Bundesstaat New Jersey. Er debütiert nun mit seiner selbstbetitelten Sechs-Track-EP, die Instrumentalmusik enthält, welche von klassischem Rock wie von moderneren Prog-Spielarten beeinflusst ist. Dabei hat Mr. Knecht, nur von einem Schlagzeuger begleitet, Gitarren, Bass und Tasten gespielt.
Der Eröffner 'Transformation' macht gleich Stärken und Schwächen der EP deutlich. SABBATH-Riffs treffen auf LED-ZEP-Licks, dann kommt eine Orgel dazu, und im Mittelteil sind abgehackte Riffs zu hören, für die Joseph Knecht selbst TESSERACT als Referenz angibt. Jedes Element für sich genommen klingt gut, aber in Kombination wirkt es aufgesetzt. Wesentlich stimmiger und auch als Kompositionen interessanter sind die folgenden Nummern 'Tabernacle Jam' (klingt keineswegs nach Jam, sondern recht kompakt) und 'Working Title'. Hier sind deutlich gewisse nordamerikanische Instrumentalgitarristen als Einflüsse hörbar. 'Overture', die Bearbeitung der Musik eines Computerspiels, lässt nach einem sphärischen Intro die hier typischen Gitarren folgen. Für Aufhorchen sorgt 'Summer Nights', das an beschaulichere Instrumentale von SANTANA erinnert, wenn nicht gerade die Leadgitarre das Tempo massiv anzieht. Zuletzt vereint 'Destruction' moderne, schwere Riffs mit verschiedenen Tasteninstrumenten.
Die EP "Knecht" ist sehr gut eingespielt worden, und der Kopf dahinter ist für gewagte, wenn auch nicht immer passende Arrangements gut. Manches Mal wird ein hübsches Solo durch abruptes Riffing konterkariert, und an Stellen, an denen hartes Abrocken zu erwarten wäre, wird Tempo herausgenommen. Teilweise sind die ungewöhnlichen Verbindungen aber durchaus gelungen. Auf jeden Fall ist dabei interessante Musik herausgekommen. Aber auch wenn sie für den Kopf interessant ist, packt die Musik den Hörer nicht emotional über die Melodien. Bei der zweiten Scheibe sollte KNECHT mehr Arbeit ins Komponieren stecken, das Konstruieren klappt ja schon gut.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser