KNIFE (GER) - Heaven Into Dust
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/23
Mehr über Knife (Ger)
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 25.08.2023
- Hawks Of Hades
- Night Vision
- Heaven Into Dust
- Iron Sceptre
- With Torches They March
- Black Oath And Spells
- The Arson Alchemist
- A Phantom Devised
- Realm Of Violence
- No Gods In The Dark
Das schärfste Messer in der Schublade!
Im Untergrund sind die deutschen (Black) Speed-Metaller von KNIFE ja nun wahrlich keine Unbekannten mehr, konnten sie doch vor zwei Jahren mit ihrem selbstbetitelten Debüt (davor gabs noch zwei Demos) ein echtes Zeichen setzen. Seitdem sind sie eine gerne gebuchte Band auf allen möglichen Festivals und Gigs und durften beweisen, dass sie nicht nur auf Tonträger eine verdammt gute Band sind.
Nun, nach einer im letzten Jahr veröffentlichten EP ("Sounds Of Sacrifice") steht jetzt das zweite Vollwerk in den Startlöchern. Und das zeigt schon von den ersten, von einer Orgel eingeleiteten, Tönen an, dass hier ebenfalls keine Gefangenen gemacht werden. In rotzig punkiger Manier wird 35 Minuten lang die Fresse poliert, dass man am Ende selig grinsend unter dem Tisch liegt und sich gleich die nächste Schelle einfangen möchte. Die Typen haben jede Note von Bands wie EXCITER oder AGENT STEEL aufgesaugt und mischen das Eingesogene mit altem Punk, etwas Atmosphäre der Marke MERCYFUL FATE und einer großen Prise MOTÖRHEAD. Bis zum fünften Song bewegt man sich zum größten Teil in der Geschwindigkeit eines Güterzugs, um dann bei 'With Torches They March' auf die Bremse zu treten und in einem SAXON-artigen Midtempo einen fast schon hardrockenden Track in die Mitte zu setzen, der live zu hundert Prozent als Highlight durchgehen sollte (ich habe die Mitsingspielchen gerade im heimischen Garten vor verwunderten Familienmitglieder ausprobiert). Hab ich gerade SAXON erwähnt, so darf beim folgenden 'Black Oath And Spells' der Name RUNNING WILD nicht fehlen, klingt doch der Refrain wie ein Überbleibsel der "Death Or Glory"-Ära des hanseatischen Piratenschiffs. Funktioniert aber tatsächlich ebenso gut wie der zuvor angesprochene Mitsingpart.
War die Scheibe bisher ein echtes Feuerwerk, hat sich mit 'The Arson Alchemist' leider ein eher unspektakulärer Song eingeschlichen, der irgendwie nicht so richtig aus sich rauskommt und eher am Ohr des Rezensenten vorbeirauscht. Wenn dem gegenüber aber hinten raus ein Hit wie 'Realm Of Violence' (mit dem ein oder anderen frühen MAIDEN-Lead) steht, ist das Jammern auf absolut hohem Niveau. Ein Niveau, das die Jungs ziemlich sicher beim nächsten Longplayer ebenso halten können wie weiterhin auf der Bühne.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Michael Meyer