KNIGHT AREA - D-Day II - The Final Chapter
Mehr über Knight Area
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Butler Records / H'Art
- Release:
- 04.03.2022
- The Enemy Within
- Peace Of Mind
- I Believe
- For Those Who Fell
- The Dream
- The Journey Home
- Crossroads
- Freedom For Everyone [Acoustic]
- Orchestra Compilation
Der Krieg geht zu Ende.
KNIGHT AREA ist eine Band, die ich sehr mit meiner Beschäftigung hier bei POWERMETAL.de verbinde. Seit dem Debüt "The Sun Also Rises" aus dem Jahr 2004 verfolge ich Ger Klazinga und seine Band und habe mit Ausnahme des letzten Werks "D-Day" zu allen Rezensionen verfasst. "D-Day" ist uns dann irgendwie durchgerutscht, was eigentlich unverzeihlich ist, war es doch aus mehreren Gründen besonders. Zum einen war es der Einstand des neuen Sängers Jan Willem Ketelaers, den einige von euch von AYREONs "The Theater Equation" kennen dürften. Dann war es ein Konzeptalbum über den "D-Day", der sich 2019 zum 75. Mal jährte und den Sieg der Allierten gegen Hitler im zweiten Weltkrieg einleitete. Da der Progressive Rock der Niederländer schon immer eine melancholisch-düstere Note hatte, war das auch sehr stimmig, obwohl ich bei den beiden Weltkriegen doch immer eher Death Metal von GOD DETHRONED oder HAIL OF BULLETS im Ohr habe.
Nun wurde just "D-Day II: The Final Chapter" veröffentlicht, das sich eher mit den psychologischen Folgen des Kriegs auseinandersetzt. Auch hier war ich im Vorfeld etwas skeptisch, ob Musik und lyrisches Konzept zusammenpassen, aber spätestens bei 'Peace Of Mind' merke ich, dass das absolut passend ist. Die Verzweiflung, die Sorgen und Ängste des Veteranen sind lyrisch greifbar und glaubhaft vertont. Auch beim flotteren, stellenweise an AYREON erinnernden 'I Believe' ist das Zusammenspiel von Text und Musik absolut passend.
Dafür sorgt auch Jan Willem Ketelaers, der eine exzellente Wahl als neuer Sänger ist. Vorgänger Mark Smit was sicher nicht jedermanns Sache, da er eine sehr weiche, poppige Stimmlage hatte, Jan ist im Vergleich kräftiger und wandlungsfähiger, was der Musik sehr zur Gute kommt.
Musikalisch bewegen sich die Niederländer insgesamt in bekannten Gewässern. Ihr Progressive Rock hat immer eine britisch-melancholische Note, ist episch-ausladend, gerne mal mit Streichern, Flöten oder ganzem Orchester und/oder Chor versehen. Das sorgt dafür, dass das Material immer spannend bleibt und man auch beim zigsten Hören noch neue Details wahrnimmt.
Überraschend ist höchstens, dass dieser zweite Teil nur sieben Songs und knappe 35 Minuten Musik umfasst. Diese werden noch etwas gepimpt durch zwei Bonustracks. Einmal eine akustische Version von 'Freedom For Everyone' vom ersten "D-Day"-Teil und dann noch eine Kompilation aus allen Orchesterpassagen der zwei Werke. Das macht schon etwas her.
Ganz klar, wer KNIGHT AREA eh schon kennt und mag, der kommt auch dieses Mal auf seine Kosten. Ansonsten sollten Fans von AYREON, IQ, PENDRAGON oder MARILLION hier mal ein bis vier Lauscher hineinstecken. Stark.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk