KNORKATOR - Es Werde Nicht
Mehr über Knorkator
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.09.2011
- Du Nicht
- Nö
- Arschgesicht
- Du Bist Schuld
- Warum
- Refräng
- Ain't Nobody - Knorkator 2011
- Faster Harder Scooter
- Kinderlied
- Bleib Stehn
- Auf Dem See
- Geboren
- Sofort
<p class="MsoNormal">Der nächste, allmähliche Glanzpunkt aller Zeiten</p>
Da sind sie wieder. Deutschland hat sie endlich wieder. Nach dem einen oder anderen Festivalauftritt in diesem Sommer kehren sie nun auch in Punkto Studioplatte wieder in die Köpfe und Herzen ihrer Fans zurück. Einst waren sie für ihren doch etwas derben Humor, ihre besondere lyrische Ausrichtung und nicht zuletzt auch für ihren facettenreichen Facettenreichtum bekannt. Stumpen, Alf Ator und Buzz Dee sind zurück, besser bekannt als KNORKATOR und beehren uns gleich mit dem beinah besten Album ihres doch reichlich gefüllten Backkatalogs.
„Es Werde Nicht“ kann sich anno 2011 im trist verregneten Herbst absolut sehen lassen und lässt KNORKATOR einmal mehr in einem besonderen "Nicht" glänzen.
Angefangen beim ohrwurmartigen Opener 'Du Nicht', dem ersten Teil der so genannten "Stuhltrilogie", auf deren Einfallsreichtum und Genialität noch mal explizit hingewiesen werden sollte. Ein mehr als gelungener Text, ein einprägsamer Rhythmus und somit ein Beginn wie er im Buche steht – und du nicht. 'Nö' startet zunächst äußerst ruhig, bricht nach genau 48 Sekunden dann in knackig harte Elemente ein. Beim folgenden 'Arschgesicht', bei dem das berühmt berüchtigte Geschmackserlebnis der Berliner wohl am deutlichsten spürbar ist, wird der bissige Text vom Sohnemann Alf Ators, Tim Tom, eingesungen. Mit einer fast schon grotesken Kinderfröhlichkeit bildet ‚Arschgesicht’ jetzt schon ein absolutes Highlight.
Wenn, ja, wenn nicht gerade, mit 'Du Bist Schuld' der mit Abstand beste Track des Albums an Position vier geschleudert wurde. Hart, unfassbar einprägsam und leider viel zu kurz hämmern sich Riff und Text in die Gehörgänge und entwickeln diesen Song zu einer absoluten Sucht. ‚Warum’ hingegen besticht durch eine Melancholie, die nach dem Durchschlag des Vorgängers enorm gut tut. Aber auch die restlichen Stücke sind, wie sollte man es anders von KNORKATOR erwarten, mit einem bunten Allerlei verschiedenster Ergüsse und Überraschungen zwischen Gesellschaftskritik und knorkatorischem Blödsinn versehen. 'Refräng' demonstriert uns unwissenden Hörern den Aufbau eines Gassenhauers, 'Faster Harder Scooter' ist, neben 'Ain’t Nobody' und 'Geboren', eine so bandtypische Fremdkomposition im hauseigenen Gewand, wie sie Fans seit Jahren an Fans schätzen, Tim Tom’s 'Kinderlied' ist exakt das, was man bei diesem Titel erwartet und 'Auf Dem See' wirkt erneut bedrückend melancholisch, genial auf der einen Seite, aber mit fadem Beigeschmack auf der anderen, da man sich gerade dem Ende hin doch den einen oder anderen so typischen Humorausbruch erhofft, der erst bei mehrmaligem Hören langsam das doch nicht so ganz bierernste "Nicht" der Welt erblickt.
Wo wir einmal beim Thema sind: Der erste Durchlauf dürfte für so manchen nichts Besonderes an sich haben, doch "Es Werde Nicht" wächst bei jedem weiteren Hören. Die Gründe hierfür sind offensichtlich: KNORKATOR legen einmal mehr schier unfassbar viel Wert auf lyrisches Niveau, ohne dabei das bandeigene Makabere außer Acht zu lassen.
Somit ist Studiowerk Nummer sieben erneut ein Erfolg, wird mit der Zeit auch jene Zustimmung bekommen, die sie verdient und wird keinen Fan so schnell enttäuschen.
Tja, ich besitze die Platte schon – und du nicht?! Dann solltest du rasch etwas daran ändern.
Anspieltipps: Die Stuhltrilogie (Du Nicht, Arschgesicht, Du Bist Schuld), Auf Dem See
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp