KNORKATOR - Knorkatourette (Live DVD / Blu-ray)
Mehr über Knorkator
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Tubareckorz/Soulfood
- Release:
- 10.04.2015
- Hymne
- Schwanzlich Willkommen
- Ding inne Schnauze
- Schüchtern
- Mich verfolgt meine eigene Scheiße
- Zoo
- Fortschritt
- Geld
- Wenn mir einer was will
- Alter Mann
- Refräng
- Ich hasse Musik
- L
- Konrad
- Breaking the Law
- Schmutzfink
- Der Werwurm
- Eigentum
- Weg nach unten
- Wir werden alle sterben
- Absolution
- Für meine Fans
- Ma Baker
Aufgepasst! So bannt man ein Konzert auf Scheiben.
Wir schreiben den 16. Mai 2014. Nicht nur feiert Langeweile-Schauspieler Pierce Brosnan seinen Geburtstag, nein, genau an diesem bedeutungsvollen Tag gibt auch KNORKATOR einen kleinen Auftritt in Berlin. Ganz gemütlich und unter Freunden in der Columbia Halle. Wie jetzt? Habt ihr verpasst? Macht nichts, habe ich auch (wobei der Tourstopp im Bremer Schlachthof sicherlich auch nicht schlechter war), denn wie üblich im Hause KNORKATOR folgt auch eine ordentliche Mitschnittsveröffentlichung. Mehr als ordentlich - quasi unschlagbar ist "Knorkatourette" nun geworden. Das liegt natürlich mal wieder an den Darstellern selbst, aber auch am gewählten Hochglanz-Format Blu-ray - für Oldies gibt's auch ne DVD - und den damit verbundenen gestochen scharfen Bildern. Als Audio-CD ist der Auftritt ebenfalls erhältlich, allerdings nur in einer limitierten Auflage. Schön verpackt als kleines Büchlein mit vielen bunten Bildern und allen Texten der gespielten Songs kann man das gute Stück mit dem grandiosen Namen erwerben, der laut Bartträger Alf Ator nur gewählt wurde, damit wir alle uns fragen, warum. Tja, auch bei den Anarchos gibt es nichts umsonst.
Obwohl, doch, eigentlich schon. Denn so viel Herzblut und Mühe wie die Berliner in ein ganz "normales" Livezeugnis investieren, stecken andere Bands nicht in die gesamte Karriere. In knapp 100 Minuten kann man hier noch einmal ganz entspannt auf dem Sofa mit einem oder dreizehn Bierchen miterleben, warum nur KNORKATOR Deutschlands meiste Band der Welt sein kann. Die gespielten 23 Songs lassen die Karriere der Humoristen Revue passieren. Die wütenden Punk-Smasher der Anfangszeit ('Ding inne Schnauze', 'Wenn mir einer was will'), die ja doch irgendwie hoch emotional die Gefühle ganz tief drinnen erblühen lassen, sind genau so vertreten wie das metallische Mittelalter ('Ich hasse Musik', 'Schüchtern') und die erwachsen pubertäre Neuzeit ('Konrad', 'L'). Letzterer ist übrigens der von mir heraufbeschworene Live-Killer geworden, der allen Nörglern Maulsperren verpassen sollte.
Eigentlich gibt es hier nichts zu meckern. Nach den drei Zugaben, die mit dem Farian-Cover 'Ma Baker' furios enden, ist halt leider schon Schluss. Es gibt keine überwachungsstaatlichen Hinter-der-Bühne-Outtakes mit Wackelkamera, keinen schnulzigen Blick in die Vergangenheit und keine langweiligen Aufnahmen von Fans und Tourbus. Das macht die Angelegenheit zwar etwas kurz, aber nach dem fulminanten Auftritt voller komischer Ideen (Badminton-Spiel auf der Bühne, Werwurm-Metamorphose,...) voller Stumpenschem Herumgehampel und totaler Ekstase im Publikum (das ziehen die echt bei jedem Auftritt so durch), fehlt es dem Zuschauer auch an gar nichts mehr. Alles weitere könnte eh nicht mithalten.
Klar, es gibt schon ein paar DVDs unserer liebsten Boygroup, aber "Knorkatourette" lohnt sich trotzdem. Das liegt zum Teil an der echt schönen und hochwertigen Aufmachung, aber auch an der puren Energie, die die Band auch im Jahr 15 nach "The Schlechtst Of" noch verströmt. "Für KNORKATOR mein Herz! Für KNORKATOR mein Geld!" Vielen Dank.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marius Luehring