KOBOLD - Death Parade
Mehr über Kobold
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Iron, Blood & Death Corp.
- Madman's Overture
- Death Parade
- Fake
- Random Act Of Violence
- I, Icarus
- When The Eyes Turn Inwards
- Die Hard
- Soul Funeral
- NWO
- Ministry Of Propaganda
- Headless Horseman
- Warth Child
- Thrill For Speed
- Mistress Of The Night
- Stand Up And Fight
Re-Release einer vermeintlichen Kultscheibe
Lange Zeit habe ich gerätselt, welche Assoziationen die neue Scheibe der serbischen Speed-Thrasher von KOBOLD immer wieder von neuem bei mir weckt. Doch erst zum Abschluss von "Death Parade" kann die Band Klärung herbeiführen - nämlich mit dem feinen Cover des EXCITER-Klassikers 'Stand Up And Fight', in dem sich die vielen Parallelen zu den kanadischen 80s-Heroen dann endgültig entladen.
Doch die Neuveröffentlichung der bereits 2017 in Eigenregie herausgegebenen Scheibe hat eine Menge weiterer Perlen im Angebot, in denen nicht nur John Ricci und Co. die treibenden Einflüsse sind. Auch die alten ANTHRAX-Scheiben dürften bei KOBOLD immer mal wieder auf den Plattenteller gekommen sein, und mit dem schnelleren Stoff von OVERKILL und LÄÄZ ROCKIT dürften die Osteuropäer ebenso vertraut sein wie mit dem eher groovigeren Old-School-Material von SACRED REICH und DEATH ANGEL.
Ist "Death Parade" folgerichtig eine Best-of im Grenzbereich von Thrash und Speed Metal, einzig und alleine mit den besten Gourmethäppchen gefüllt, die das Genre vor drei Jahrzehnten hervorgebracht hat? Nun, mit ein bisschen nostalgischem Background kann man das Ganze sicherlich auf diese Weise betrachten, allerdings darf auch nicht übersehen werden, dass nicht alle 15 Tracks auf dem gleichen hohen Niveau sind bzw. dass es den Songs gerade auf der Zielgeraden dann doch zunehmend an Abwechslung mangelt - nicht aber an Entschlossenheit. Und das ist auch das Kernargument, mit dem KOBOLD die vermeintlich schwächeren Phasen von "Death Parade" locker überstehen kann.
Die einzige Frage, die sich am Ende noch stellt, lautet: Welche Impulse werden die 2015 zwischenzeitlich aufgelösten Serben der Szene in Zukunft geben? Oder reicht es aus, sich in quirligen Rezitierungen zu suhlen und mit dem Fundament der alten Tage erneut vorstellig zu werden? Eine klare Antwort lässt sich an dieser Stelle nicht geben, wohl aber die Empfehlung an die Band, die eigene Handschrift noch deutlicher von der Konkurrenz abzugrenzen. Denn am Unterhaltungswert sollte es bei KOBOLD ebenso wenig scheitern wie an der Leidenschaft. Lediglich der Eigenanteil sollte noch ein wenig hochgeschraubt werden, um das eigene Profil zu schärfen - und sich einen Namen zu machen, der gut genug ist, dass man sich auch nicht mit Zweifeln ob des wirklich schrottigen Cover-Artworks beschäftigen muss...
Anspieltipps: Fake, Die Hard, Thrill For Speed
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes