KöMMAND - Savage Overkill
Mehr über Kömmand
- Genre:
- Black Metal / Speed Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 25.07.2019
- Adrenalinvocation
- Bitchfiend
- Patch Horde Crushfukk
- Bloodmist
- Northwest Thunderfloods
- Nuke The P.I.T.
- Iron Blower
- Ponderosa Ascendant
- Hail Blasphemic Fire
Frisches und giftiges Black-Thrash-Inferno vom Fass aus dem Nordwesten der USA.
Wer auch gut vierzig Jahre nach der Genesis des Stils noch immer auf der Suche nach frischen und unverbrauchten Bands ist, die dem angeschwärzten und speedigen Thrash Metal der frühen Achtziger frönen, als wären diese niemals vorübergegangen, der liegt bei KÖMMAND goldrichtig, denn die drei Jungs aus dem Nordwesten der USA bedienen genau diese gar nicht mal so kleine und dennoch sehr feine Zielgruppe souverän und mitreißend.
Ihr zweites Album "Savage Overkill" erschien vor einigen Monaten auf dem italienischen Label Metal On Metal Records, nachdem das Debüt vor zwei Jahren noch als Eigenpressung über Bandcamp vertrieben wurde. Dass sich die Band indes ihren Deal mit dem umtriebigen Label aus Südeuropa redlich verdient hat, das hört und spürt man direkt beim ersten Anhören der neuen Scheibe, denn das Trio aus dem Staate Washington macht seine Sache ziemlich perfekt: So innovationsfrei wie erhofft und in traditioneller, roher und bissiger Produktionsweise inszeniert, zocken die Jungs ihre erzkonservative Mischung aus archaischem Speed Metal, ungehobeltem Thrash Metal der Frühzeit und dem Black Metal der Achtziger. Sie stellen sich damit direkt in die Tradition früher Werke von Bands wie DESTRUCTION und CELTIC FROST, aber auch der norwegischen Old-School-Puristen DARKTHRONE, AURA NOIR oder INFERNÖ und schwedischer Old-School-Extremisten wie BEWITCHED oder NIFELHEIM.
Damit wisst ihr dann schon recht gut, wo der Hase langläuft und es sollte nicht Not tun, der Worte allzu viele mehr zu verlieren. Wichtig ist vielleicht noch zu erwähnen, dass Sänger und Gitarrist Kömmander Z. mit seinem Gesang und seinem Riffing bereits die Haupteckpunkte definiert. Sowohl Riffs und Leads als auch seine gelegentlichen spitzen Schreie erinnern mich immer wieder an die besten Momente der Südbaden-Thrasher DESTRUCTION zu 'Curse The Gods'-Zeiten, doch auch deutlich schwarzmetallischere Momente und die obligatorischen Warrior-"Uhhs!" dürfen nicht fehlen. Wenn das Ganze dann von der Rhythmusgruppe aus Bassist Carnage und Drummer Exhumer in einen rockigen Groove manövriert wird, wie etwa beim großartigen 'Iron Blower', dann sind auch Gedanken an die Herren Skjellum und Nagell alles andere als fernliegend, da die im Grunde genommen bei allen Songs ein Stück weit über den Zaun lugen, denn in der mittleren DARKTHRONE-Phase fanden all diese Showelemente vom doomig walzenden FROST-Groove bis hin zum flackernden Riff-Flakfeuer auch ihren Niederschlag. Für diese Referenz mag das schleppende 'Ponderosa Ascendant' als Paradebeispiel dienen, dessen Gitarrenleads sogar den Hut vor SAINT VITUS-Mastermind Dave Chandler zu ziehen scheinen.
Ja, am Ende bleibt eine amtliche Vollbedienung für Anhänger eines ziemlich reaktionären Genres, das kaum Innovationen zulässt und auch ziemlich stolz darauf zu sein scheint, solche gar nicht nötig zu haben. Dazu ist das Scheibchen amtlich klassisch, rau und bissig produziert, gänzlich plastikfrei und vom Fass. Mehr gibt's nicht zu sagen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle