KOMPENDIUM - Beneath The Waves
Mehr über Kompendium
- Genre:
- Pop-Prog/Classical/Celtic Folk
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- 7Stones (Just For Kicks)
- Release:
- 14.12.2012
- Exordium
- Lost
- Lilly
- Mercy Of The Sea
- The Storm
- Beneath The Waves
- Sole Survivor
- Alone
- Il Tempo È Giunto
- A Moment Of Clarity
- One Small Step
- Reunion
The Tubular Riverdance Of The Moon
Ein episches Konzeptalbum wie "The Wall" oder "War of the Worlds" scheint in Prog-Kreisen nach wie vor die Königsdisziplin zu sein, an dem sich in erster Linie Produzent Rob Reed versucht. Sein, im wahrsten Sinne des Wortes, KOMPENDIUM an Künstlern sorgt jedenfalls schon beim lesen für nervöses Zucken unter Proggern. Steve Hackett, Gavin Harrison, Nick Beggs und ein weiteres Dutzend Musiker so wie einen Chor und ein Sinfonieorchester sind auf "Beneath The Waves" zu hören. Das klingt ambitioniert, denn bei einer Produktion dieser Größe muss man genau wissen, was man tut.
Im Besitz dieses Wissen ist der gute Rob Reed (MAGENTA) auf alle Fälle und mit Steve Balsamo (Jesus Christ Superstar) hat er einen starken Sänger als Protagonisten auserkoren. So viel zum einfachen Teil dieses Reviews. Schwierig wird es bei der Musik, die immerhin 67 Minuten lang aus den Lautsprechern perlt. Im Grunde bewegt es sich zwischen den Eckpfeilern Folk (mit stark keltischem Einschlag), Art Rock und poppigem, pompösen Klassik-Sound, wie man ihn aus Soundtracks kennt. Zwar wird alle Nase lang die Grenze zum Kitsch erreicht, aber dieser kommt größtenteils überzeugend und unprätentiös daher. Dass hier ein Kopf im Prinzip hinter sämtlicher Musik steckt, hört man durch die Bank. Und dass in Sachen Aufnahme und Produktion keine Mühen gescheut wurden, ebenso. Allerdings, und das ist der gewichtigste Punkt, erreicht "Beneath The Waves" bei mir keine Langzeitwirkung. Vieles an der Musik geht halt runter wie Öl und sorgt dafür, dass man nach dem Verzehr sofort bereit für den nächsten Happen ist. Das ist nicht weiter schlimm, passt aber nicht zur Selbsteinschätzung und zum Anspruch von KOMPENDIUM. Ich finde das sogar richtig schade. Denn das Gesamtwerk aus der Musik, dem Artwork und dem Hörgenuss als solchen hätte mehr verdient.
Über eine Tatsache sollte man auch nicht hinwegtäuschen: die großen Namen wie Steve Hackett haben teilweise nur ihre Fähigkeiten zu einem Song beigesteuert, was den Großteil von "Beneath The Waves" empfindlich nah an "Riverdance" denn an "Dark Side Of The Moon" bringt. Somit bleibt das musikalische KOMPENDIUM ein zweischneidiges Schwert, an dessen Kitsch-Klinge sich viele Geister scheiden werden. "Beneath The Waves" ist weit davon entfernt, ein schlechtes Album zu sein. Aber leider auch ebenso weit weg von dem, was ich mir vor dem Hören davon erhofft hatte.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Nils Macher