KOREA - The Delirium Suite
Mehr über Korea
- Genre:
- Prog Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Sound Pollution / Vicisolum (rough trade)
- Release:
- 10.12.2010
- Cataclysm
- The Absentee
- From The Ashes ...
- Street Spirit (Fade Out)
- Take The Blame
- Enemies
- Logical Fallacies
- Cave Dweller
- Bloodline
- Prozac Gen
- Carpet-Slipper
- Exit
Schickes Album. Widerhaken? Fehlanzeige. Schönheit geht auch ohne.
Erstmal etwas anderes: Wieso nennt sich eine schwedische Band KOREA? Muss ich das verstehen? Okay, AZERBAIDSCHAN oder DEUTSCHLAND wäre möglicherweise noch blöder gewesen. Aber KOREA steht dem in nicht allzu viel nach.
Aber der Name sagt ja nichts über die musikalische Qualität einer Band aus, und diese ist ungleich höher, als die Innovationshöhe in der Bandnamenfindung vermuten lässt. Der Vierer aus Skandinavien legt mit dem zweiten vollständigen Album ein schönes Stück Rockmusik vor, dass nett und schmeichelnd aus den Boxen tönt. Eingängiger, wenig progressiver, dafür abwechselnd filigraner und durchschlagender Rock dürfte die adäquateste Beschreibung des Stils von KOREA sein. Gelegentlich darf es auch mal härter in die Kerbe hauen, aber keiner der Songs ist radiounkompatibel.
Alle zwölf Lieder überzeugen durch schöne Arrangements, hübsche Melodien und Schönes-Wetter-Rock, dem die Sonne durch die Notenlinien scheint. Alles klingt gut, Stimme und Instrumente sind professionell, bei näherem Hinhören auch sehr überzeugend komponiert. Nur: Der Sache fehlt irgendwie der Punch. Was bei jedem einzelnen Song durchaus gut klingt, wirkt auf Albumlänge ermüdend. Jedesmal wenn ich das Album höre, mache ich unweigerlich noch etwas anderes. Ja, "The Delirium Suite" ist die perfekte Musik für alles. Im Hintergrund. Schmeichelnd und angenehm, jeder Takt schön und überzeugend, aber eben doch nicht fesselnd.
Ob das jetzt gut oder schlecht ist, vermag ich nicht zu sagen. Denn dieses Album habe ich sicher öfter gehört als so manches Werk, das ich als eigentlich "besser", zumindest von der Note her, einschätzen würde. Weil es eben so toll passt. Zum Lesen, Staub wischen, CDs ordnen, Erhebungen in der Raufasertapete zählen.
Ach, übrigens,die Texte sind auch gut. Das merkt man aber erst, wenn man das Booklet ansieht. Dazu muss man aber den Staubwedel aus der Hand legen. Oder aufhören, das Telefonbuch seines Mobiltelefons zu organisieren. Merkt man also möglicherweise erst spät. Ich empfehle das Album trotzdem. Oder gerade deswegen. Macht das Sinn?
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger