KOROVAKILL - Waterhells
Mehr über Korovakill
- Genre:
- Black/Industrial/Progressive
- Birth
- Waterhells
- Drown Symphony
- Into The Underwhirls
- The Bleeding Lap Of Undines
- Blue Thrones...
- All Statues Leave Their Stones
- The Shadow Whordes
- It\'s A Fool\'s World
- Lord Golden Blizzard
- Within The Sunstorm
- Through Neptune\'s Broken Nets
Lust auf richtig kranke und strange Mucke? Auf was erfrischend Anderes? Dann nichts wie los zum nächsten CD-Dealer und reingehört in „Waterhells" der Österreicher KOROVAKILL!
Ich kann nicht genau sagen, wie viele verschiedene Stile die Jungs in diese knapp fünfzig Minuten eingebracht haben: Das musikalische Grundgerüst ist im Prinzip progressiver Black Metal (das famose ‘Waterhells’ beginnt mit einem schön schrägen 5/4tel-Takt), es wird mit vielen Loops gearbeitet, was der Chose einen gewissen Industrial-Anstrich verleiht, gesanglich pendelt man zwischen tiefen Growls, BM-Gekreische und mehr oder weniger cleanen Vocals, die mal sehr getragen, mal melancholisch und oftmals einfach nur krank klingen. Auch weibliche Vocals haben sich eingeschlichen, die aber keineswegs Gothic-Gefilden zugeordnet werden können, sondern die vielmehr die äußerst sicke Atmosphäre noch weiter ausbauen - siehe ‘Drown Symphony’.
Die Gitarrenarbeit „beschränkt" sich auf fettes Riffing, das superbe Drumming setzt dem ohnehin schon sehr extravaganten Stil das i-Tüpfelchen auf, während über jedem Song die schrägsten Keyboardklänge und -arrangements thronen, die ich jemals bewundern durfte. Hört mal in das total abgedrehte ‘It’s A Fool’s World’ rein, das total kranken Gesang und Blastspeed-Knüppeleien mit absichtlich „falsch" gespielten Rummelplatz-Orgelklängen und netten Tempowechseln verbindet, und nennt mir dann ‘ne Band, die in diesem Jahr abwechslungsreicher, innovativer und erfrischender zu Werke ging!
Komplettiert wird das im wahrsten Sinne des Wortes irre Werk von einem Textkonzept: Es dreht sich, wie der Albumtitel „Waterhells" schon vermuten lässt, um einen ertrinkenden Mann, der die letzten Minuten bis zu seinem Exitus durchlebt - schon mal ein ausgefalleneres Konzept erlebt?
Zwar schwächelt der Mittelteils des Albums ein wenig vor sich hin, bevor es mit ‘The Shadow Whordes’ wieder mit einem oberst kranken Brett weitergeht, aber einen wirklichen Ausfall kann man nicht ausmachen.
Leider wird KOROVAKILL der verdiente Erfolg wohl ausbleiben, zu strange ist „Waterhells" ausgefallen, um die meisten von Eingängigkeit und heruntergeschraubtem musikalischen Anspruch verwöhnten Hörer für sich gewinnen zu können, aber wer offen für neue musikalische Impulse und Ideen ist, wird - sicherlich nach einiger Einarbeitungsarbeit - auch dieses kranke Stück Musik gerne öfters im CD-Player rotieren lassen.
Verdient hätten es Die Ösis alleine schon für den Mut, den sie durch die Veröffentlichung eines dermaßen eigenständigen und unkonventionellen Albums bewiesen haben - von der musikalischen Performance mal ganz zu schweigen.
Anspieltipps: Waterhells, Drown Symphony, It’s A Fool’s World
- Redakteur:
- Rouven Dorn