KOTZEN, RICHIE - Slow
Mehr über Kotzen, Richie
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Lion Music
- Release:
- 10.06.2002
- Ohio
- Scarred Of You
- Gold Digger
- The Answer
- Slow
- Don't Wanna Lie
- Got It Bad
- I Can Make You Happy
- Sapphire
- Come Back (Swear To God)
- Rely On me
- Let's Say Goodbye
- Conflicted
- All I Can
Der Mann, mit dem etwas unglücklichen und zu spitzbübischen Wortspielchen verleitenden Nachnamen (die ich mir im Folgenden verkneifen werde ;-)), dürfte den meisten Hardrockern aus seiner Zeit als Gitarrero von POISON ein Begriff sein, die ja mit "Every Rose Has Its Thorne" auch heute noch gerne auf diversen Schmuserock-Samplern vertreten sind.
Nun also ein Solo-Album, welches sich glücklicherweise nicht auf Griffbrettwichsereien beschränkt, sondern den guten Richie auch als Stimmbandakrobat zeigt. Und wenn er wie bei "Scared Of You" oder "Gold Digger" zum Mikro greift, kommt er auch erstaunlich souverän rüber und erinnert mich manchmal irgendwie an LENNY KRAVITZ. Die Songs an sich sind mehr oder weniger straighter Rock mit einer - wie könnte es anders sein? - dominanten und technisch erstklassigen Gitarrenarbeit. Womit ich auch schon das erste Mal meine berühmten Meckereien loswerden kann. Denn 'technisch perfekt' beinhaltet auch, dass der Song nicht immer im Vordergrund steht und so z.B. die Eingängigkeit und Melodie flöten gehen. Als Beispiel sei hier mal der Titelsong genannt, der mir persönlich mit zu vielen Saitenspielereien versehen wurde und so der eigentlich guten Nummer eher schadet als zum erhofften Glanz verhilft. Auch sind mir diverse Stücke einfach zu seicht. Klar, "Don't Wanna Lie" ist eine ganz nette Schnulze, aber ich bin dummerweise nicht gerade der Freund von Rockschnulzen. Was mich aber erwartungsgemäß deutlich am meisten stört, sind die diversen Instrumentale, wo Richie seine Klasse unter Beweis stellen will. Zum einen hat er hat das gar nicht mehr nötig, zum anderen sind Songs wie das jazzige "Conflicter" auch einfach nur total nervzehrend. So etwas muss doch nicht sein.
Nun sehe ich mich nicht unbedingt als die optimale Zielgruppe für sehr gitarrenbetonte, stellenweise leicht bluesige Rockmusik, so dass mir von vornherein klar war, dass mir "Slow" nicht so gut reinlaufen würde. Drum sollte mein eher negatives Urteil Fans von dieser Stilrichtung auch nicht abhalten mal ein Ohr in das Werk zu stecken. Technisch ist das hier zumindest alles sehr gut, nur berührt es mich nicht. Aber das kann beim nächsten Hörer ja schon anders aussehen.
Anspieltipps: Gold Digger, Don't Wanna Lie
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk