KOTZEV, NIKOLO - Nikolo Kotzev's Nostradamus (Re-Release)
Mehr über Kotzev, Nikolo
- Genre:
- Hardrock / Symphonic Rock
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 19.07.2024
- Overture
- Pieces Of A Dream
- Desecration
- Introduction
- Home Again
- Henriette
- Caught Up In A Rush
- The Eagle
- Plague
- Inquisition
- The King Will Die
- I Don't Believe
- Try To Live Again
- War Of Religions
- The Inquisitor's Rage
- Chosen Man
- World War II
- World War III
- Because Of You
- The End Of The World
- I'll Remember You
Neuauflage des vielleicht besten Symphonic-Rock-Albums aller Zeiten.
Der Beginn eines neuen Jahrtausends, der Beginn eines neuen musikalischen Zeitalters - aus dieser Perspektive dürfte Nikolo Kotzev seinerzeit auf seine Pionierarbeit geschaut haben. Die aufwendige Konzeptstory zum Leben und Wirken von Nostradamus galt zum Original-Release nicht nur als absoluter Meilenstein, sondern auch als Blaupause für das Genre der modernen Rockoper, an der sich in der Folge unzählige Acts die Zähne ausbeißen sollten. Der bulgarische Komponist, der seinerzeit noch bei BRAZEN ABBOT aktiv war und mit der Hardrock-Combo ebenfalls den Durchbruch geschafft hatte, sammelte namhafte Akteure wie Jorn Lande, Allanah Myles, Göran Edman und Glenn Hughes um sich, um ein dreiteiliges Klassikwerk zu realisieren, das die einzelnen Lebensabschnitte des berüchtigten Wahrsagers in einem thetralischen Feuerwerk nacherzählen sollten. Getrieben von den jüngsten Erfolgen der späten SAVATAGE-Ära, aber auch mit der niemals nachgelassenen Liebe für Acts wie DEEP PURPLE, kreierte er schließlich die bis heute vielleicht beste Symbiose aus klassischem Instrumentarium, traditioneller Rockmusik und dramaturgisch hochwertigem Storytelling und wurde zum Release verdientermaßen als einer der wichtigsten Songwriter und Pioniere seiner Zeit gefeiert. 15 Jahre später durfte er sein Meisterstück sogar zum 450.Todestag von Nostradamus in der bulgarischen Staatsoper aufführen und noch einmal jede einzelne Note auskosten.
Doch die hohen Erwartungen an Kotzev's Person brachten im Anschluss an den Release leider auch einige tragische Entwicklungen auf der Seite des osteuropäischen Genies in die Vita. Für Kotzev war es schwierig, nach so einer intensiven kompositorischen Arbeit wieder zum Tagesgeschäft zurückzukehren. Zwar konnte er mit BRAZEN ABOTT noch zwei richtig starke Alben veröffentlichen, doch die Ansprüche blieben andere, so dass der schleichende Abgang dieses Multitalents wohl eine der traurigsten Geschichten der gesamtebn Hardrock-Historie bleiben sollte. Inzwischen verdingt sich der Künstler zwar immer noch als Produzent und Session-Musiker, doch das kreative Schaffen scheint längst beendet, was angesichts eines unsterblichen Klassikers wie "Nikolo Kotzev's Nostradamus" einfach kaum zu fassen ist.
Vielleicht kann sich der gute Herr zur Neuauflage seiner Rockoper noch einmal ein Herz fassen, sich von nostalgischen Erinnerungen inspirieren lassen und doch noch einmal als Musiker angreifen. 23 Jahre nach der Erstveröffentlichung hat das Werk nämlich absolut keinen Staub angesetzt, sondern glänzt immer noch allzu majestätisch. Von der erste Note bis zum grandiosen Finish ist dieses Doppelalbum eine andauernde Gänsehautgeschichte, die nicht oft genug erzählt werden kann - und die auch heute noch allen Nachahmern zeigt, wie man eine solche Idee zur Perfektion bringen kann. Dass diese Platte in die Sammlung eines jeden symphonisch begeisterten Hörers gehört, muss man definitiv nicht noch einmal gesondert betonen. Lediglich den Umstand, dass es besser kaum gehen kann, kann man nicht oft genug erwähnen!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Björn Backes