KRACKED EARTH - Splash
Mehr über Kracked Earth
- Genre:
- Pop Rock / Progressive Rock?
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Melodic Revolution Records / Just For Kicks
- Release:
- 01.02.2013
- Heaven's Gate
- Can't Live Without You
- Strange Desire
- Coming Up For Air
- Into The Vortex / Harvest
- Onwards Upwards
- Run
- Unconditional
- Footsteps In The Snow
- Never Walk Away
- Freakshow
- These Days
- The Promise
- Simple Man [2012 Remix]
Prog? Pop? Auf jeden Fall fängt's mit P an.
Wenn eine neue Band ihre Erfolgsaussichten sicher versemmeln will, muss sie sich nur unter falschem Etikett vermarkten. Die angelockten Hörer werden sich schnell enttäuscht abwenden, und die eigentliche Zielgruppe wird nichts erfahren. So machen es KRACKED EARTH vor, die sich als Prog-Rock-Band ankündigen lassen, auf ihrem aktuellen Album "Splash" aber gefälligen Pop-Rock spielen.
Kreativkopf Andy Kinch, der Keyboards und akustische Gitarren spielt, orientiert sich mit seinem Material am 80er-Pop jenseits der Synthis. Seine Tasten und akustischen Klampfen, sanfte Perkussion, gelegentlich ein Saxophon oder Streicherklänge prägen die Musik. Hinzu kommt die softe, etwas nasal-nölige Stimme von Sänger Tim Lynk, die völlig unrockbar ist. Dass der Rockfaktor nicht gegen null geht, dafür sorgt SAXONs Doug Scarratt (ja, richtig gelesen) an der elektrischen Gitarre, der ein paar gute Soli beisteuert ('Harvest', 'Footsteps In The Snow', 'Never Walk Away' u.a.). Wenn man die Ankündigung "Prog" erst mal im Hinterkopf ausgeblendet hat, stellt man fest, dass "Splash" insgesamt wirklich kein übles Album geworden ist. Abgesehen von dem bösen Kitsch 'Unconditional' und 'Onwards Upwards', das phasenweise nach Kaffeewerbung klingt, haben KRACKED EARTH die Scheibe mit hübschen, eingängigen Melodien versehen. Sie erweisen sich als kompetente Musiker, bieten durchweg interessante, abwechslungsreiche Arrangements und bei 'Run' und 'These Days' wird gerockt. Ärgerlich ist gegen Ende nur, dass man sich bei 'The Promise' mit einer längeren Stillephase über die Sechs-Minuten-Marke schummelt.
Die Truppe liefert hier nebenbei den Beweis ab, dass Pop kein geistloses Tralala sein muss. Aber auch etwas anspruchsvoller arrangierte Popmusik ist noch lange kein Progressive Rock. Vor dem richtigen Publikum könnte sogar ein Erfolg daraus werden.
Anspieltipps: Into The Vortex/Harvest, Run, Footsteps In The Snow
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser